Sicht Oder Nicht

wenn meine schwester und ich als kinder mit oma ins kino
gingen, wollten wir immer in der ersten reihe sitzen. groß-
mutter war darüber weniger erfreut, doch für uns war es
der pure spaß.
nun es ist wirklich nicht schlecht in den vordersten reihen,
wie 3d nur ohne brille. mit der zeit wurden die hinteren
plätze immer beliebter. heute sitzen ich am liebsten hinten
fußfrei, doch dies ist kaum mehr möglich.
mit konzerten ist es ähnlich. anfangs konnte es nicht weit
vorne genug sein, am bühnenrand war das ziel. auf augen-
höhe mit den kniescheiben der stars. ein gefühl als ob man
selbst auf den brettern stehen würde und bei vielzähligem
besuch sieht man nachher auch so aus. mittendrin statt
nur dabei. doch der sound ist hinten, oder zumindest ab
der mitte, einfach besser. je weiter rückwärts, desto weniger
genauer sieht man zwar, aber dafür mehr vom ganzen.
wie bei einem bild, mit der nase drauf ist der gesamtein-
druck beschränkt. somit ist es im hintergrund eigentlich
perfekt, sofern man den event genießen will. wären nicht
genau dort die bereits öfter erwähnten plaudertaschen,
welche einem das hörerlebnis verübeln, aufgestellt. im
extremfall hat man dann auch noch adam riese vor sich.
dies bleibt einem vorne an der kante erspart. freie sicht
und die luft wird gebraucht um den platz zu halten.
andererseits besser, wie man es auch immer sieht, ein
schlechter platz als gar keiner. sollte das konzert längst
ausverkauft sein, paßt jede karte sowie jede sitz- oder steh-
gelegenheit, die man noch bekommen kann.
filme wiederum bieten (meist) mehr vorstellungen bzw.
möglichkeiten ein ticket zu ergattern und man kann somit
wählerischer sein.
turntable - 29. Nov, 16:50