Zukunftsmusik

wenn man die karte für ein konzert erwirbt, so hat man bezüglich des hauptprogramms gewisse vorstellungen, was einem/eine erwarten wird. sicher, die darbietung kann mehr oder weniger gut ausfallen, doch als schuß ins blaue kann es nicht bezeichnet werden. wäre natürlich auch eine möglichkeit, sich einfach ein (wunder-) ticket für eine show zu kaufen, wo man bezüglich der protagonisten im dunklen tappt. aber generell weiß man bescheid. eher für erstaunen sorgen kann da schon der oder die support-act(s). hier ist, bei (noch) fehlender information, alles möglich. die reißen die hütte ein und der headliner kann dagegen nur mehr abstinken, oder man hofft, das leiden hätte bald ein ende. man stürmt zum merchandise-stand und möchte sofort einen tonträger von denen, oder diesen auftritt so schnell wie möglich vergessen. manch eine/r verweigert das vorprogramm ja im allgemeinen und verbringt die zeit lieber sinnvoll an der bar.
gelegentlich eröffnet jemand, der/die den hauptevent zukünftig in punkto popularität weit überstrahlt und noch öfters irgendwer, von dem/der man nie wieder bzw. nur mehr wenig hört. auch legen gewisse hauptacts wert auf qualitativ interessantes rahmenprogramm. es ist dann quasi handselektiert, denn sie wollen dem publikum etwas bieten. andere wollen einfach befreundeten musiker/innen zu mehr aufmerksamkeit verhelfen oder auch hat das zuständige label seine eigenen ideen. ebenso gibt es künstler/innen, die sich in eine tour einkaufen. wie auch immer, eventuell sieht man damit bereits heute, was übermorgen jede/r im mund bzw. ohr hat. es zahlt sich aus und was gibt es zu verlieren, der eintritt ist ohnehin bereits entrichtet.
noch zweifel? 1993 promoteten Radiohead ihr debüt "pablo honey" im vorprogramm von James. diese sieht Thom Yorke und seine mannen heute nicht mal mehr im rückspiegel. oder die 1981 noch nicht ganz angekommenen U2 eröffneten in der irischen hauptstadt für die dortigen nationalhelden Thin Lizzy. heute sind letztere ein revivalact und erstere everybody´s darling. auch die 1973 gerade mal einen longplayer alten Queen durften im herbst des selben jahres mit Mott The Hoople touren. den damaligen vierer um Freddie kennt, aufgrund ihrer erfolge, heute noch jede oma, doch Mott kamen erst vor kurzem, durch einen soundtrack, wieder ins scheinwerferlicht.
zum abschluß noch in den herbst 1963, da gab es eine u.k. package tour der Everly Brothers mit Bo Diddley als co, plus britischen künstlern. darunter (noch nicht ganz) "england´s newest hitmakers", die Rolling Stones. doch dieses line-up, mit der späteren "greatest rock & roll band" zog nicht so richtig und darum flog der veranstalter nach fünf shows piano-maniac Little Richard ein um eine bessere auslastung zu garantieren.
also aufgepaßt beim nächsten konzertbesuch.
turntable - 19. Dez, 18:41