Formationsänderungen

bands, die über einen längeren zeitraum in originalbesetzung agieren, beziehungsweise bis zur bitteren neige beisammen bleiben, sind in der minderheit. nachjustierung, krankheit, meinungsverschiedenheiten, tod, aufgeblasene egos, tantiemenstreitereien, suchtleiden oder management- als auch labelintervention, tragen zur veränderung des line-ups bei. somit sind beständige acts wie die steuerexperten U2, die einstigen schwedenpopper Abba sowie die progressiven hard rocker Kings X eher die ausnahme, denn die regel. der rest setzt werdegang oder auch dahinvegetieren meist in unterschiedlicher besetzung fort.
das spektrum reicht aber von kleineren abweichungen wie zum beispiel bei den konzept-rockern Rush, den pop-punkern Green Day oder den ur-rockern Aerosmith, über formationen, welche nur mehr ein originalmitglied beinhalten (last man standing sozusagen) - die alternative rocker Smashing Pumpkins, die hard rocker Guns `n´ Roses plus die trash metaller Megadeth - bis zu gruppen, bei denen überhaupt keine gründer mehr dabei sind. siehe unter anderen jazz rock´s Soft Machine, southern rock´s Molly Hatchet als auch vocal group The Drifters. hier wurden die rechte weitergereicht, vererbt oder man musiziert nach der devise - wo kein kläger, da kein richter.
doch dann gibt es noch interessante nebenerscheinungen wie bands, die mit dem ehemaligen leadsänger konkurrieren. hier hätten wir als exempels die traditional rocker Creedance Clearwater (nunmehr) Revisited gegen John Fogerty, melodic rockers Supertramp vs. Roger Hodgson sowie progressive pop rockers Styx mit Dennis DeYoung.
weiters gibt es auch die konstellation, daß aus einer einstigen gruppe mittlerweile zwei ensembles wurden, welche die verwunderte gemeinde mit praktisch identen programm beglücken. wobei etwaige (mehr oder weniger) originalbeteiligte auf beide truppen aufgeteilt und mitunter auch in rechtsstreitigkeiten involviert sind. zur demonstration gäbe es da die krautrocker Faust, die aor-formation Asia bzw. Asia feat. John Payne als auch die hardcore punks T.S.O.L . bei letzteren hat nun eine seite bereits gerichtlich den namen eingesackt. noch ärger treibt es da die surf-sound-combo Beach Boys. bei denen versuchen praktisch drei zweige, die fans für sich zu gewinnen. auf der einen seite die ausgabe um den leadsänger Mike Love, auf der anderen jene angeführt vom vokalisten wie gitarristen Al Jardine und in der mitte platzhirsch als auch mastermind Brian Wilson, der in eigener sache die alten weisen zum besten gibt. sie feiern zwar dieses jahr 50-jähriges jubiläum, doch etwas gemeinsames werden die anwälte zu verhindern wissen.
hierzu sei nebenbei noch erwähnt, Mojo magazine hat eine 60ies spezialausgabe in den läden, welcher eine gelbfarbene Beach Boys 7-inch beigefügt ist. das ganze hat ca. den preis eines albums.
außerdem noch existent, zu zwei gruppierungen gespaltene acts, die mit (zwangsweise) unterschiedlicher benennung auf die anhängerschaft losgehen. so wie bei der progressive soul formation War, wo die splittergruppe als Lowrider Band agiert. oder die power rocker Guess Who, bei denen die ehemaligen hauptsongschreiber Randy Bachman & Burton Cummings konträr unter Burton Cummings touren.
da das livegeschäft nunmehr die haupteinnahmequelle darstellt, steigen sich immer mehr aktuelle, ehemalige und nun-doch-wieder kameraden/innen auf die füße. denn wer nicht mehr miteinander kann, der geht eben getrennte wege und weil die tickets nicht gerade billig sind, sollte man sich genau anschauen, wer an bord ist.
turntable - 3. Jul, 17:22