Sonntag, 24. Juni 2012

Hackordnung

never-say-die


meiner meinung nach sollte das ziel eines support-acts sein, den headliner von der bühne zu blasen, oder übertrieben ausgedrückt, die bühnenbretter dermaßen in schweiß zu tränken, daß die hauptdarsteller darauf ausrutschen. einfach dem publikum so richtig einzuheizen, damit die nachkommenden alle hände voll zu tun haben, um nachlegen zu können, nicht abzudriften. die begeisterung der zuseher sollte durch die eigene bühnenpräsenz als auch spielerische leistung erzielt werden und nicht durch alibi-ansagen wie "freut ihr euch schon auf XXXX" oder "wir spielen noch zwei songs und dann kommen XXXX". als devote draufgabe gibt es anschließend eventuell noch einen kuß auf den arsch, bei der quasi übergabe des schauplatzes. klar kann man auch mit heißer luft bewegung in die menge bringen, doch generell hat man bei manchem vorprogramm das gefühl, sie leben den olympischen gedanken - dabei sein ist alles. performen ihr weichspül-programm runter, um bloß nirgends anzuecken und die hackordnung zu wahren. da ist man dann froh, wenn es vorbei ist und nimmt die umbauphase gerne in kauf. sicher, so manche/r hauptprotagonist/in sieht es nicht gerne, wenn die eröffnungspartie druck macht, die wollen lieber flankenschutz. jedoch erobert man im energiespar-modus wohl kaum neues klientel (und dies wäre wohl der zweck der übung) oder gar die weite welt. da muß man schon etwas vorlegen.
so wie comic-rockers Kiss, welche in frühen jahren so manchem main act das fürchten lehrten. mit ihrer maskerade, den riff-betonten, stampfenden songs und den immer spektakulärer werdenden shows plus stetig wachsender fangemeinde, waren sie bald zu groß für das kleingedruckte. oder die (damals) heavy rock frischlinge Van Halen, die 1978 mit dem als neues gittarren-wunderkind geltenden Eddie Van Halen sowie dem hyperaktiven David Lee Roth am mikrophonständer, nicht nur der meute die hölle heiß machten, sondern auch den headlinern Black Sabbath. letztere waren auf ihrer "never say die!" tour knapp daran das motto umzudrehen, waren im stand-by-modus unterwegs und vokalist Ozzy Osbourne hing in einer nebelwolke aus alkohol & drogen. es war der (vorübergehende) abgesang für den schlurfenden schreihals. obgleich man fairerweise erwähnen sollte, daß auch der rest des vierers die nasenflügel staubig hatte. wobei wiederum die (mittlerweile) gesättigten Van Halen, zehn jahre später, nun mit ex- Montrose Sammy Hagar am rohr und dem reparatur-album "ou812" am markt, im zuge der u.s. Monsters Of Rock konzertserie, teilweise gegen ihre unterstützer Metallica den kürzeren zogen. die letztgenannten hatten damals gerade ihr bis dato kommerziell erfolgreichstes werk "... and justice for all" veröffentlicht und viele fans kamen bloß um sie zu sehen. wiewohl andere, reserviertere quellen von einem super line-up sprechen. waren doch weiters auch die Scorpions, Dokken als auch Kingdom Come an bord. überhaupt, schon in den (früheren) 60ern wurden beispielweise The Beatles und später die Rolling Stones, im laufe von damals üblichen package-tours, zu groß für ihre reihung.
selbst sah ich z.b. (später) mal die (seinerzeit) wiedererstarkten Aerosmith vor Whitesnake und für (nicht nur) meinen geschmack, ging das duell klar an die herausforderer, bei denen sänger Steven Tyler die paarungsbereite rampensau gab und damit sein gegenüber David Coverdale alt aussehen ließ. oder die zur damaligen zeit gerade aufkommenden walisischen indie-rockers Stereophonics, welche den nunmehr durchstartenden brit-poppers Supergrass das wasser abgruben. zum schluß noch, alternative-rockers Skunk Anansie, die mit ihrem radikalen, brachialen sound dem hauptprotagonisten Lenny Kravitz die dreadlocks aus dem gesicht bliesen. aber natürlich muß man dazu anmerken, daß jene, welche wegen Lenny´s (größtenteils) gestylten, radiotauglichem programm vor ort waren, dies definitiv anders sahen.
jetzt werden die einen meinen, daß der support loyal zum hauptkünstler sein muß, sich unterordnen sollte, doch bei aller freundschaft, als konsument möchte ich für mein geld auch ordentlich etwas geboten bekommen - auch im vorprogamm, nicht bloß eine lahme anmache. der headliner muß sich bestätigen, die eröffnungsnummer soll überraschen.
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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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