Sonntag, 17. April 2011

Perlentaucher Nr. 15

maggie-bell
künstler: MAGGIE BELL
album: Suicide Sal


MAGGIE BELL wurde am 12. jänner 1945 in maryhill, dem damaligen elendsviertel von glasgow, geboren. dort wo einer/m nichts geschenkt wird, man sich alles erarbeiten muß, um möglicherweise / schlußendlich doch mit leeren händen dazustehen. mit 14 flog sie aus disziplinären gründen von der schule, begann zu arbeiten und sang infolge nebenbei auf tanzabenden. bald darauf war sie bereits vokalistin in verschiedenen lokalen bands gewesen. zwischenzeitlich wurde ihr von (The Sensational) Alex Harvey (Band) dessen bruder, gitarrist Leslie /Les Harvey vorgestellt, mit dem sie 1968 die formation Power (anfangs The Power Of Music) gründete, welche mit ihrem gemisch aus blues & rock ganz europa betourte. betreut wurden sie zu jener zeit von Mark London, der eines abends, bei einem auftritt, mit dem früheren Yardbirds und (damals) nunmehrigen Led Zeppelin manager Peter Grant im publikum auftauchte. dieser war durchaus angetan - vor allem von MAGGIE´s röhre sowie Leslie´s gitarrenspiel - und nahm das quintett nicht nur unter seine fittiche (gemeinsam mit London), sondern legte ihnen auch die namensumbenennung in Stone The Crows nahe. was die truppe, ob der abschätzbaren perspektiven, auch umgehend tat.
während ihrer existenz veröffentlichten sie 4 alben. zu beginn reichte es gerade zur finanzierung des nachfolgers, doch die engagierte livearbeit machte sich bezahlt und die erfolgskurve zeigte nach oben. während die aufnahmen zum vierten longplayer "ontinuous performance" am laufen waren, erhielt Leslie mitte `72, beim soundcheck für ein konzert, einen stromschlag und fiel tot um. man stellte zwar mit ersatz Jimmy McCulloch (ex-Thunderclap Newman, später Wings) das album (ironischerweise ihr erfolgreichstes) fertig, arbeitete gemeinsam noch rund ein jahr weiter, doch die chemie war verloren gegangen und Stone The Crows lösten sich auf.
BELL, die immer wieder mal studiojobs annahm, mußte erst das ganze verarbeiten, doch Peter Grant glaubte weiter an ihr organ und handelte für sie einen u.s.-deal mit Atlantic Records aus. in amerika wurde sie bereits als nicht passend eingestuft, aber diesmal sollte sich Jerry Wexler, erfolgreichster produzent der plattenfirma, praktisch die rechte hand von Atlantic boß Ahmet Ertegun, persönlich um sie kümmern. er stellte ihr bewährte kräfte seiner studioriege zur seite, half bei der songauswahl und das ergebnis "queen of the night" wurde im jänner 1974 in die läden gebracht. zugeschnitten wie poliert für den amerikanischen markt und dadurch war es ebendort auch erfolgreicher, jedoch die charts machte es weder hüben noch drüben unsicher.
MAGGIE kehrte danach wieder auf die insel zurück und unterschrieb beim neugegründeten Zeppelin label Swan Song, wo sie auf kollegen wie Bad Company, The Pretty Things, die besitzer selbst oder etwas später Detective und Dave Edmunds traf. das war eigentlich ihr umfeld, gemeinsam nuckelte man an der nahrhaften wurzel des blues. Peter Grant nahm jetzt die sache (mehr oder weniger) persönlich in die hand. er stellte die musiker zusammen, gab ihnen zeit um sich mit der sängerin einzuspielen, buchte das ehemalige Lennon nun (damals) Ringo Starr studio Starling im tittenhurst park, setzte Mark London neben sich in den produzentenstuhl und holte Jimmy Page für zwei gitarrensolos dazu.
zu hören gibt es auf diesem februar `75 release 10 songs, fast ausschließlich selektiertes fremdmaterial von u.a. Free ("wishing well"), The Beatles ("i saw him standing there"), The Pretty Things ("it´s been so long") oder dem Free zwischenprojekt Kossoff, Kirke, Tetsu & Rabbit ("hold on"). das werk kommt bodenständig als auch ehrlich rüber, unterstreicht MAGGIE´s stimmliche fähigkeiten - sie klingt wie eine melange aus Janis Joplin & Chi Coltrane - und vermittelt ein blues-rock-feeling mit einem stich boogie & gospel. manchmal klingt die scheibe so erdig, daß sich im mund ein geschmack breitmacht, als hätte man das gemüse schlecht abgewaschen. doch der durchbruch ihrer karriere war es abermals nicht, selbst der Led Zeppelin joker stach nicht richtig.
BELL machte nun tv- & filmarbeit und hatte gegen ende der 70er mit dem titelsong zur fernsehserie "hazell" einen kleinen charterfolg. doch eigentlich sehnte sie sich nach der dynamik einer gruppe. was anfang der 80er zur formierung des quintetts Midnight Flyer führte. ein gleichnamiges album, 3 singles, kaum erfolg - ende der zusammenarbeit. trotz solider hand- u. stimmarbeit, einer tour mit Bob Seger & The Silver Bullet Band sowie shows im vorprogramm auf AC/DC´s "back in black" europa-tour plus support-konzerte in amerika für deren "for those about to rock" gigs - Malcolm & Angus Young waren langjährige (musikalische) verehrer ihrer landsfrau. all dies half nichts. auch ging bei Swan Song, nach John Bonham´s tod, dem daraus resultierenden ende von Led Zeppelin wie der niedergeschlagenheit von Peter Grant, nur mehr wenig weiter.
zwischen den (miß-) erfolgen mit Midnight Flyer lag ein duett ("hold me") mit dem popsänger B. A. Robertson, welches die u.k. top ten knapp verfehlte. es folgten noch ein paar weitere, wenig erfolgreiche solo-singles, ein unvermeidbarer labelwechsel, der praktisch unbeachtete 88er output "crimes of the heart" und jede menge liveshows, praktisch bis heute, doch der erfolg hielt sich stets in überschaubaren grenzen. bei kritikern kam sie eigentlich meist gut weg, von kollegen wurde sie geschätzt, nur war der zuspruch nicht auf die käuferschicht übertragbar. es waren eigentlich alle voraussetzungen vorhanden und wenn man sich so ansieht,wer manchmal die hitparaden stürmt, kann man nur zu dem schluß kommen - es hatte nicht sollen sein.

Sonntag, 10. April 2011

Schreibtischtäter

illusion


so oder ähnlich trug es sich gelegentlich in der oberen liga zu;
da galt es einen neuen musik-output, einer formation oder eines/r solokünstlers/in, bei den meinungsmachern zu promoten. medienleute wurden einzeln oder in rudeln irgendwohin gekarrt, hörten besagtes material und bekamen es (damals) zeitgleich in die hand gedrückt, interviewten die schaffenden, wohnten eventuell einer intimen live-performance bei, bekamen alkohol kübelweise und sonstige stimulanzien - sofern genehm, grapschten mitunter noch ein paar groupies ab oder wer sonst noch vor ort war bzw. erhielten im idealfall gar eine privataudienz und wurden abschließend herzlich wie freundschaftlich entlassen.
jetzt hätte aber, im nachhinein, das musikalische ergebnis nüchtern betrachtet als auch bewertet werden sollen. konnte nun, nach all der wohl berechnenden gastfreundschaft, geurteilt werden, das album wäre ein reinfall, welchen sich die protagonisten, zwecks vorteilhafterer akustik, hinten reinstecken dürfen? wer geschenke annimmt steht irgendwie in der schuld beziehungsweise einer erwartungshaltung gegenüber und wer jene (geschenke) verteilt, fühlt sich möglicherweise verraten. somit gab es, nach eingangs erwähnten anlässen, aber auch aufgrund anderer situationen, manchmal böses blut, welches sich gegebenenfalls verbal, körperlich als auch mal in einzelnen liedern entlud.
so holten einst Guns `n´ Roses, die in ihrer bunkerhaltung ohnehin jede schlechte kritik als persönliche attacke sahen, am longplayer "use your illusion II" via "get in the ring" zum rundumschlag auf all you punks in the press aus und nannten ihre kontrahenten auch namentlich.
ebenso sah sich Morrissey stets von der (britischen) schreibenden zunft benachteiligt. diese neigt(e) dazu, ihm das hantieren mit dem union jack sowie der einforderung von mehr (quasi) britishness als nationalistische tendenz auszulegen. auch wurde er damals, im zuge der tantiemenforderungen ehemaliger The Smiths mitglieder, ins böse eck gestellt. es trug sich gleichfalls zu, daß im rahmen eines exklusivinterviews des NME, der autor seinen namen (vorab) zurückzog, weil der editor tendenziös eingriff. Morrissey widmete all seinen feinden aus dem blätterwald anfang der 90er die b-seite "journalists who lie".
noch relativ kurz im business und doch hatte die sängerin M I A schon differenzen mit dem gegnerischen lager. sie schrieb einer reporterin, die ihre politischen ansichten bezüglich ihrer (zweit-) heimat sri lanka als naiv sowie inkompetent abtat, den song "i´m a singer (haters)". zusätzlich twitterte sie noch die privat-rufnummer ihres haßobjekts.
auch düsterfürst Nick Cave kann auf kritik mitunter dünnhäutig reagieren. er fühlte sich durch eine schlechte beurteilung von NME schreiberlingen verletzt und "huldigte" ihnen im gegenzug mit der nicht ganz charmanten komposition "scum". ähnlich teilte einst auch Bob Dylan via "ballad of a thin man" aus. ebenso die Stereophonics mit "mr. writer", Public Enemy - "a letter to the new york post", The Fall - "bury pts. 1+3" und andere mehr.
es ist eben ein liebe & haß verhältnis, in einem bereich, wo es eigentlich keine freundschaft geben kann. wo einer die andere braucht, doch beide prinzipiell nicht (zu sehr) miteinander sollten, weil man sich eben nur treu bleiben oder verkaufen kann. beim versuchten drahtseiltanz dazwischen, landet man meist unvorteilhaft.

Sonntag, 3. April 2011

Missionsgedanken

london-calling1


wenn man sich so durch das schallplattensortiment eines ladens wühlt und dann kommen glucksend zwei junge mädels daher, ziehen The Clash´s "london calling" aus dem regal, checken die finanzen, ob es für die ca. 25.-- euro noch reicht und freuen sich unheimlich, weil es sich ausgeht, dann hat man als alter vinylsack dabei auch seine freude. den adäquaten silberling hätten sie wahrscheinlich um unter 10.-- piepen haben können und aus dem netz das ganze vielleicht noch gratis, doch anscheinend wollten die beiden einen bleibenden wert erwerben. hätten zwei bis drei euro zur glückseligkeit gefehlt, wäre ich in die bresche gesprungen - for the love of vinyl and the sake of rock & roll.
da muß ich gleich wieder an ein erlebnis in einem second hand vinyl shop, vor ein paar jahren denken, als ein kleiner junge mit einer kurz vorher gekauften 7-inch retourkommt, weil die nadel angeblich hängen bliebe. der besitzer wirft sie auf seinen plattenteller, spielt sie ab - nichts. er drückt sie dem kind wieder in die hand und sagt ihm, daß es wohl an seinem abspielgerät liegen müsse. enttäuscht zog der junior ab. war möglicherweise das letzte stück vinyl, welches er von nun an gekauft hatte, stieg auf downloads um. okay, der onkel hinter dem pult war natürlich nicht von den Barmherzigen Brüdern und die mücke in der börse zählt wohl mehr, als die platte nase am schaufenster - selbst in den charity shops muß man für die tonträger blechen - doch ich bereue heute noch, daß ich dem young kid die scheibe damals nicht abgelöst habe. der nachwuchs hätte sich um die zwei, drei eier unter umständen einen anderen hit gesichert - mit breiterer rille. dieser würde dann funktioniert haben, oder er hätte den fehler an seinem turntable leichter eingesehen. so wurde er womöglich zu einer verlorenen (vinyl-) seele, welche in zukunft den leichteren pfad beschreiten würde.
sicher, was geht es mich an, jede/r kann hören was, wie, worauf oder womit sie/er wollen, doch man hat ja schließlich auch eine mission zu erfüllen.

Sonntag, 27. März 2011

Groovemachine

supermax


abgesehen von heimischen klassikern wie Mozart, J. Haydn, Schubert, Bruckner, der Strauß-dynastie etc., welche österreichischen musiker/innen haben international wirklich aufgezeigt - vom deutschsprachigen ausland abgesehen? da ist jetzt nicht gemeint, mal in die weite welt raustuckern und in einem rattenloch vor 15 leuten spielen, wobei 50% davon personal sind. nun, abendfüllender beitrag würde diese recherche wohl keiner werden. wir hätten hier Falco, Joe Zawinul, Opus, Peter Wolf, Kruder & Dorfmeister oder Anton Karas - um den großteil zu nennen. für die müßte es eigentlich eine "hall of fame" geben, jedoch würde für die unterbringung eine besenkammer ausreichend platz bieten.
einen fixplatz darin hätte auch KURT HAUENSTEIN. geboren am 14. jänner 1949, gelernter juwelier, entschied er sich schlußendlich für die glitzernde musikwelt. ende der 60er ging er nach frankfurt (wohin er auch immer wieder zurückkehrte), arbeitete dort als studiomusiker und gründete 1976 die formation SUPERMAX - benannt nach einer sicherheitsstufe im gefängnis. man servierte eine melange aus funk, disco, rock, r&b als auch reggae. anfang `77 erschien das debüt "don´t stop the music". noch im selben jahr wird, in vergrößerter besetzung, der nachfolger "world of today" eingespielt. darauf enthalten, sein größter, global gesehen, einziger hit - "lovemachine".
dieser song, mit seinem treibenden, packenden rhythmus, war seine sternstunde, mischte damals die clubs rund um den erdball auf und ist heute noch ein bringer, wenn die stimmung zu kippen droht. der longplayer selbst lieferte weiteres material nach diesem groovemuster und ließ KURT mit seinen musikern/innen den globus betouren. 1979 erschien bereits der dritte output "fly with me" und man bespielte über die jahre (für damals) ungewöhnliche destinationen wie verschiedene ostblockstaaten, südafrika oder trat 1983 als erstes kontinental-europäisches ensemble beim legendären Reggae Sunsplash in jamaica auf. dies neben genregrößen wie Third World, Yellowman, Black Uhuru u.a. . im jahre `85 gab es einige co-shows von SUPERMAX sowie Falco & band und die beiden hauptakteure waren auch gemeinsam im studio.
immer wieder mal wurde ein album veröffentlicht, in summe 15 studiowerke, doch an die frühen erfolge konnte nicht mehr angeschlossen werden. nur wenn abermals ein remix von "lovemachine" auf den plattentellern auftauchte, sorgte dies für aufregung. 2004 kehrte der lokal-, studio-, livevenue-, disco- sowie labelbesitzer KURT HAUENSTEIN, welcher für die meisten einfach nur mehr SUPERMAX war, wieder in die heimat zurück und trat hier vermehrt mit seiner aktuellen besetzung auf. immer ein erlebnis, aber im prinzip wartete der großteil der besucher auf die eine nummer, am besten in der ultra-long-version. mit etwas pech wurde aber eine abgewandelte fassung performt, um für etwas abwechslung zu sorgen. weitere aktivitäten waren geplant, doch am 20. märz verstarb KURT HAUENSTEIN unerwartet an einem lungeninfarkt in seinem haus. zumindest "lovemachine" ist unsterblich.

Sonntag, 20. März 2011

Live Classics Vol. 10

hyde-park

THE ROLLING STONES - Hyde Park 1969


am 9. juni 1969 geht eine pressemitteilung des managements raus, daß gitarrist Brian Jones die ROLLING STONES verläßt. offiziell, weil er sich mit den platten der formation nicht mehr identifizieren kann. inoffiziell, weil der rest der truppe der meinung ist, daß er mit seinen drogen- wie alkoholeskapaden die gruppe lähmt und nebenbei bemerkt, weil er Jagger bei den mädels und Richards beim gitarrespielen im weg ist. vier tage später laden die verbliebenen mitglieder diverse pressevertreter/innen in den londoner Hyde Park, um den ersatzmann, ex-Bluesbreakers gitarrist Mick Taylor, vorzustellen. die örtlichkeit ist nicht zufällig gewählt, denn am 5. juli wollen die STONES ebendort ein gratiskonzert zum besten geben, um ihren neuzugang der öffentlichkeit zu präsentieren. im vorprogramm des ab 13h startenden events werden King Crimson, Third Ear Band, Screw, Battered Ornaments und Family auftreten. auch Alexis Korner sowie Roy Harper sollen, berichten zufolge, vertreten gewesen sein, doch zeitlich war dies wohl kaum machbar.
free concerts waren ende der 60er/anfang der 70er keine seltenheit im bekanntesten park der stadt. alleine im besagten sommer gab es drei davon. zirka ein monat davor absolvierten Blind Faith ihr livedebüt, unterstützt von u.a. Donovan als auch Edgar Broughton Band und am 20. september bespielten Soft Machine, Al Stewart, Quintessence u.w. das areal. da kann man mit den protagonisten schon mal durcheinander kommen, ist mir selbst schon passiert. 100%ig sicher können wohl nur jene sein, welche auch (nüchtern) vor ort waren.
zwei tage vor dem groß-event findet man Brian Jones am grunde seines swimming pools, unter mysteriösen umständen, tot auf. ihm zu ehren wandelt die gruppe den auftritt in ein memorial concert um. am späten nachmittag des 5. juli betreten THE ROLLING STONES, sichtlich stimuliert, die bühne. zwischen 250 000 und 500 000 leute, je nach quelle und mit den jahren immer mehr, wollen sich dieses spektakel nicht entgehen lassen. für ordnung sorgen die umstrittenen Hells Angels plus wer sonst noch aufgestellt werden konnte. bis auf ein paar ausgeschlagene zähne gibt es (diesmal) keine probleme mit den motorrad-ordnern.
zu beginn vergießen sänger Mick Jagger, gitarrist Keith Richards, bassist Bill Wyman & schlagzeuger Charlie Watts ein paar krokodilstränen für ihren verblichenen weggefährten. Jagger liest einen teil aus Percy Bysshe Shelley´s elegie "adonais", welche dieser (Shelley) einst in erinnerung an seinen verstorbenen lyrikerkollegen John Keats verfaßte. anschließend lassen stagehands (angebliche) 3500 schmetterlinge, bislang verwahrt in lebensmittelkartons, frei, wovon etliche schon vorab erstickt waren und tot am bühnenboden aufschlugen. doch dies tat der stimmung keinen abbruch, paßte irgendwie zu Brian.
okay, der hier nun besprochene tonträger ist nicht legal erhältlich. der grund dafür ist, daß die ROLLING STONES keine kontrolle über ihr veröffentlichtes material aus den 60ern haben. der mitte `09 verstorbene ex-manager Allen Klein hatte sie ihnen zu beginn der 70er, rückwirkend, abgeluchst. er war ein business-genie sowie ein bluthund, den man zur abschreckung von streunenden kötern engagierte. doch er schnappte gerne auch mal nach dem dienstgeber. zurück blieb meistens eine narbe. somit sind (vor allem) Jagger/Richards hierbei unkooperativ und an veröffentlichungen von archivmaterial aus dieser periode nicht besonders interessiert.
nun, auf dieser `89er doppel-lp des früheren, luxenburgischen (bootleg-) platzhirschen The Swingin´ Pig Records, geht es nach der einleitung mit der Johnny Winter komposition "i´m yours, she´s mine" weiter. gefolgt von "jumpin´ jack flash", "no expectations", dem Convay/Miller klassiker "mercy, mercy" sowie "stray cat blues". seite 2 wird geklammert von den beiden Glimmer Twins kreationen "i´m free" als auch "loving cup" und aufgefüllt mit den covern "down home girl" plus "love in vain". die dritte rille serviert die hauseigenen stücke "midnight rambler", "satisfaction", "honky tonk women" wie "street fighting man". side 4 ist ausschließlich mit der äußerst percussion-lastigen long-version von "sympathy for the devil" bestückt.
in summe kommt das material roh, ungefiltert, erdig, bluesgetränkt rüber. der sound ist nicht hi-tec aber durchaus in ordnung. manchmal überkommt einem das gefühl, man steht beim siebten baum rechts. glaube nicht, daß wenn man vor ort war, das ganze anders klang. Mick Taylor wirkt zwar leicht nervös, macht seine sache aber gut. unter seiner mitarbeit gab es keinen miesen output. er war nie der back-up für Keith, wie es Ronnie Wood ist, sondern trieb ihn vor sich her. der auftritt selbst gilt bis heute als der ultimative Hyde Park event. nie wurde eine größere zuschauerzahl erzielt.
am nächsten tag flog Mick Jagger für die dreharbeiten zu "ned kelly" nach australien, der rest hing daheim ab. Brian Jones wurde am 10. juli beigesetzt. im dezember erschien der nächste meilenstein - "let it bleed" - doch der gipfel war noch nicht erreicht.


CLASSICS - COLLECTION:

Vol. 9 THIN LIZZY - Live And Dangerous
Vol. 8 U2 - Live "Under A Bloody Red Sky
Vol. 7 QUEEN - Live Killers
Vol. 6 DEEP PURPLE - Made In Japan
Vol. 5 JOHNNY CASH - At Folsom Prison
Vol. 4 MOTÖRHEAD - No Sleep `til Hammersmith
Vol. 3 NIRVANA - MTV Unplugged Live In New York
Vol. 2 MC 5 - Kick Out The Jams
Vol. 1 JAMES BROWN - Live At The Apollo
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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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