Sonntag, 4. September 2011

Here Again

floyd


PINK FLOYD, die sind demnächst wieder in aller munde. EMI wieder-wieder-veröffentlicht während des nächsten halben jahres die diskographie des quartetts, in überarbeiteter wie neuverpackter form. von der sparschiene in gestalt einer "best of", über jedes einzelne der 14 original alben, expanded versions, bis zum über-drüber-box-set, für die fette börse, ist alles vertreten.
um die stimmung anzuheizen, erscheint das aktuelle Mojo magazine (nr. 215 / oct. 2011) mit passender coverstory sowie limitiertem gratis-vinyl "return to the dark side of the moon", wobei künstler wie Wolf People, The Pineapple Thief oder Neville Skelly ihre versionen aus dem lp-klassiker darbringen. dieses spezialpaket ist nur in ausgewählten zeitschriftenhandlungen oder via mojo4music erhältlich. jedoch wird es ebenso bereits auf e-bay feilgeboten. die herkömmliche edition dieser druckschrift wird von einer cd begleitet, die zusätzlich noch "wish you were here" titel, eingespielt von u.a. Malachai als auch The Orb, verbrät.
nun, Nick Mason (schlagzeug), Roger Waters (gesang, baß) und Richard Wright (keyboards), die zu beginn des weges bereits gemeinsam in einer band spielten, verbanden sich mit Syd Barrett (gesang, gitarre) und gründeten 1965 THE PINK FLOYD SOUND (bald danach THE PINK FLOYD, letztlich PINK FLOYD). anfangs noch blues & folk orientiert, spielten sie noch im selben jahr ihren ersten gig, erarbeiteten sich aber bald danach einen fixplatz im psychedelischen, londoner untergrund. ihre experimentellen, in lsd getränkten live-sets, welche sie meist im schein von lichtprojektionen durchführten, waren der letzte schrei. ende `66 unterschrieben sie einen management-deal bei einem jungen, hungrigen team und anfang `67 wurden sie von EMI Records, aufgrund ihrer selbstproduzierten, eingängigen 7-inch "arnold layne", unter vertrag genommen.
im august erschien, nach single-achtungserfolgen sowie vielen live-auftritten, das debüt "the piper at the gates of dawn". die kompositionen darauf stammten größtenteils von Barrett, er war auch das (unfreiwillige) aushängeschild der formation, die erfolgskurve zeigte weiterhin nach oben, doch Syd wurde (dadurch) immer seltsamer. lustlosigkeit, abspaltung, unzuverlässigkeit, abwesenheit, unzulänglichkeit. die popularität nahm weiter zu, mehr präsenz in den medien, mehr nachfrage, mehr publikum. um weiterhin schritt zu halten, wurde zum beginn von 1968 mit David Gilmour (gesang, gitarre), ein ehemaliger studienkollege der anderen und alter kumpel von Barrett als dessen back-up engagiert. man war einige wochen zu fünft, doch dieses experiment ging schief, denn Syd war nur mehr körperlich anwesend, geistig hatte er längst die erde verlassen. schlußendlich war er einfach nicht mehr dabei, ohne daß es ihm je wer verdeutlicht hatte - sofern dies überhaupt noch möglich gewesen wäre.
mitte des jahres erschien die zweite langspielplatte "a saucerful of secrets", zu welcher der verlorene sohn nur mehr einen titel beigesteuert hatte. anschließend ging es auf u.s.-tour - von ende `68 -`72 erarbeitete der 4er auch immer wieder musik für filme. dokumentiert auf "tonite let´s all make love in london", "more", "zabriskie point" und "obscured by clouds" ("la vallée") - danach wurde auch europa ordentlich betourt. nebenbei werkte man an einer neuorientierung. weg von der teilweise poppigen substanz der Barrett-zeit, hin zu anspruchsvollerer, albumorientierter musik. november `69 brachte die dolp "umma gumma" und fast ein jahr später kam der erste u.k. no. 1 longplayer "atom heart mother", welcher auch den beginn der zusammenarbeit mit der album-cover-schmiede Hipgnosis darstellte. zirka im gleichen zeitabschnitt folgte "meddle".
mitte `72 begab sich die band ins studio um mit der arbeit an ihrer größten schöpfung zu beginnen - "dark side of the moon". erschienen im märz des darauffolgenden jahres, verkaufte es sich bis heute unglaublich oft, hing ewig in den charts und wird immer wieder mal neuveröffentlicht. der nachfolger "wish you were here" ist ebenso ein meilenstein. im jänner `77 kam "animals" in die läden, schwang aber auf hohem niveau etwas durch und fast drei jahre darauf wurde das nächste monument enthüllt - "the wall". das ganze wurde immer gigantischer, die alben opulenter, die konzerte bombastischer. sie spielten knapp 30 konzerte für "the wall" und machten dabei verluste, weil die produktion dafür so aufwendig war.
im laufe der zeit hatte Roger Waters die zügel an sich gerissen, ließ nun seinem ego freien lauf, die gemeinschaft war ein pulverfaß. während der aufnahmen für besagtes album setzte Waters keyboarder Rick Wright, ob seiner privaten wie drogenprobleme, vor die tür, stellte ihm jedoch, für die erwähnte konzertserie, als musiker wieder ein. der märz `83 bot das von Waters, teilweise aus "the wall" outtakes, fast im alleingang produzierte "the final cut". der spalt innerhalb der gemeinschaft war unübersehbar. letztendlich erklärte er ende `85 PINK FLOYD als aufgelöst.
nach gewonnenem prozeß um die rechte reaktivierten Gilmour & Mason anfang 1987 den markennamen und holten den gebeutelten Wright, neben anderen, als angestellten ins boot (in späterer folge wurde er wieder ein vollmitglied). im september des jahres erschien das erste Waters-lose album "a momentary lapse of reason". die anschließende, einjährige tournee wurde zum triumphzug. daraus resultierend landete das live-souvenir "the delicate sound of thunder" in den regalen. april `94 brachte den finalen FLOYD studio-output "the division bell", abermals gefolgt von einer erfolgreichen tour und dokumentiert per in-concert-collection "pulse".
ab dann ruhte die formation bis zur kurz-reunion mit Roger Waters beim Live 8 spektakel, july 2005, im londoner Hyde Park. nach Richard Wright´s tod 2008, werden sich die verbliebenen drei wohl einmal noch (gerüchten zufolge) zu einem speziellen anlaß, ein stelldichein geben.
PINK FLOYD waren pioniere des progressive rock sowie der ambient music, sie verkauften unmengen von tonträgern und sonstigem klimbim, spielten vor massen von leuten, setzten maßstäbe. waren einst der prototyp intelektueller musik abseits der hitparaden, trendsetter in punkto klangexperimente gepaart mit soundeffekten begleitet von paranoider, schizophrener thematik. persönlich kann ich mir nicht vorstellen, daß sich jemand für rockmusik interessiert und nicht ein werk aus der dreifaltigkeit "dark side of the moon", "wish you were here" sowie "the wall" zu hause hat. vor allem die beiden ersterwähnten waren definitiv ausgangspunkt vieler trips. bei der dritten hatte man die schwelle möglicherweise bereits überschritten. noch heute findet man zumindest eine der obigen platten im repertoire von suchtkranken, die, in dunklen ecken der stadt, ihr vergammeltes vinyl gegen eine handvoll abführtabletten eintauschen.

Sonntag, 28. August 2011

Anstössigkeit

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vergangene woche sorgte das chinesische kulturministerium für weltweite schlagzeilen, weil es bis 15. september 100 songs, aus dem für die volksrepublik gefilterten internet, verbannt haben will. es handelt sich um solche, welche für die politische wie gesellschaftliche linie des landes bedenklich sind. betroffen sind zum großteil asiatische künstler/innen, aber, für den rest der welt interessanter, auch u.a. Beyoncé, Katy Perry, Britney Spears oder, mit sechs titeln hauptbetroffene, Lady Gaga.
jetzt werden manche sagen - gut, sollte man bei uns ebenso entfernen, und andere meinen - typisch, china, diktatur. klar, ebendort wird die zensur gerne zur "wahrung des anstands" genutzt. auch bei konzerten müssen sich die stars an die dortigen spielregeln halten. so gab es für The Rolling Stones im jahre `06 eine liste unerwünschter klassiker. im selben jahr wurde ein Jay-Z auftritt in shanghai abgesagt, nachdem man sich mit seinen texten auseinandergesetzt hatte und Bob Dylan´s heurige setlist wurde angeblich nach den wünschen der offiziellen zusammengestellt.
aber Lady Gaga´s aktuelles album "born this way" wurde auch im libanon verboten und die gleichnamige single stieß in malaysia auf unerbittliche ohren. im westen ist alles anders? nun, teilweise vielleicht, denn Lonnie Donegan´s "diggin´my potatoes" wurde beeits 1956 im angloamerikanischen radio nicht gepielt, weil es sexuelle anspielungen beinhaltete. andere zeiten? ähnliches passierte später bei Serge Gainsbourg´s duett mit Jane Birkin "je t´aime.... moi non plus", Frankie Goes To Hollywood´s "relax" sowie George Michael´s "i want your sex". generell sind auch heutzutage inhalte mit "fuck" oder ähnlichen anzüglichkeiten im tagesprogramm von englischsprachigen ländern nicht erwünscht. das geht von den Dead Kennedys mit "too drunk to fuck" über die Babyshambles und ihr "fuck forever" als auch Amy Winehouse´ "fuck me pumps" bis zu(letzt) Cee Lo Green mit "fuck you".
schwierigkeiten mit den zuständigen behörden hatten einst aber auch die "braven" Beatles. für "a day in the life" gab es im königreich wie in den staaten probleme wegen der drogenreferenz. bei "come together" stieß sich die BBC am markennamen Coca Cola, "the ballad of john and yoko" mißfiel diesseits wie jenseits des atlantiks wegen - christ + crucify - und in spanien wegen der erwähnung von gibraltar. an mehreren punkten eckte "i am the walrus" an. aber auch ihr widerpart, The Rolling Stones, trat ins fettnäpfchen. "cocksucker blues" wurde erst gar nicht veröffentlicht, "starfucker" verwandelte sich in "starbucker" und lief schließlich unter "star star" - jedoch trotzdem am äther vorbeigereicht.
der oben erwähnte bann bei schleichwerbung (siehe "come together") traf neben anderen auch Paul Simon ("kodachrome" , "me and julio down by the schoolyard") oder The Kinks bei "lola". auch hier reimte man mit Coca Cola, wandelte aber schlußendlich in Cherry Cola ab.
die Sex Pistols, stets im clinch mit (etabliertem) volk, königin & vaterland, waren ohnehin auf der abschußliste, seit sie bei Bill Grundy´s "today" show aus dem rahmen fielen. "god save the queen", veröffentlicht zum silbernen krönungsjubiläum ebendieser, wurde überhaupt zum am meisten zensuriertem lied der britischen geschichte und bezüglich der verwendung des wortes "bollocks" im lp-titel, gab es ein gerichtsverfahren, welches aber zugunsten der gruppe ausging.
auch im kriegsfall sind bei den ausführenden nationen gewisse schlager am index. allen voran The Plastic Ono Band und ihr "give peace a chance". ebenso Cat Stevens´ "peace train", Bob Marley´s "buffalo soldier" oder "ein bißchen frieden / a little peace" von Nicole. weiters war im u.k. während des nordirlandkonflikts, "give ireland back to the irish" von Wings unerwünscht plus im zuge des falklandkrieges, u.a. auch "don´t cry for me argentina".
desgleichen wird in unseren breiten manchmal über den geschmack des einzelnen entschieden. so liefs einst für Die Ärzte bezüglich "geschwisterliebe", "claudia hat `nen schäferhund" sowie "schlaflied" und gegenüber der Bolland/Hölzl komposition "jeanny (part 1)" wurde von deutschen fraueninitiativen zum boykott aufgerufen. darauf warfen vor ort erste rundfunksender den song aus dem programm, das ZDF war dabei, worauf weitere stationen den song verteufelten. nun sprang ebenso österreich auf den rollenden zug auf. immer mehr leute meldeten sich zu wort und die verkäufe explodierten. nebenbei bemerkt hatte Falco über see auch probleme mit der drogenvielfalt in "ganz wien".
man sieht die welt ist ein dorf und überall ist alles möglich. allzuweit braucht man da nicht reisen. jedoch hat sich zensur für die künstler, über umwege, manchmal auch bezahlt gemacht.

Sonntag, 21. August 2011

Leinwandhelden

urge-overkill


der einsatz von bereits veröffentlichter musik in filmen, ist heutzutage gang & gäbe. die geeignete auswahl verleiht einem streifen zusätzlichen antrieb, die richtige kompilierung von passenden titeln zündet mitunter als seperater verkauf und beide artikel pushen sich gegenseitig. auch die künstler selbst bekommen mitunter eine neue dimension - jene, die möglicherweise an den hitparaden vorbeischrammten, vervielfachen plötzlich ihren bekanntheitsgrad und solche, welche eventuell bereits in vergessenheit geraten sind, haben schlagartig ein neues publikum. regisseure/innen, die musikalisch stark verwurzelt sind, verfügen natürlich über eigene ideen, eventuell beim schreiben einer szene bereits den dazugehörigen song im hinterkopf. andererseits engagieren produktionsfirmen spezialisten, welche ihnen die ideale mischung zur untermalung erstellen sollen.
wie auch immer man ans gewünschte ziel kommt. jedenfalls waren The Righteous Brothers einst nur mehr ein kapitel in diversen musikenzyklopädien, bereits mehrmals getrennt, als ihre "unchained melody" im 1990er tränendrücker "ghost" die töpferspiele von Demi Moore & Patrick Swayze untermalte. heute denken wohl viele beim ertönen dieser melodie an den blockbuster. eben nicht nur dieser war ein erfolg, sondern auch das lied stürmte abermals die charts, höher als zuvor, der soundtrack verkaufte sich blendend und die alben der "brüder" waren wieder gefragt. erfolg auf allen linien.
Quentin Tarantino wird für seine filmmusik-zusammenstellungen ebenso verehrt wie für sein leinwandschaffen und wenn er unterwegs ist, stöbert er gerne in second-hand-record-shops. so fand er z.b. einst in england die "stull ep" von Urge Overkill. davon verwendete er deren Neil Diamond coverversion "girl, you´ll be a woman soon" für "pulp fiction" und der rest ist geschichte - für alle beteiligten. die karten werden im idealfall einfach neu gemischt wie verteilt und wenn ich heute Jimi Hendrix´ "foxy lady" höre, dann habe ich vor meinem geistigen auge sofort Dana Carvey als Garth Algar bei seinem imaginären paarungstanz aus "wayne´s world". weiters denke ich, in meinem alter, bei The Who´s "baba o´ riley" nicht an eine tv-serie, wo cops die fälle unterm mikroskop lösen, sondern an Adrien Brody als abgefahrenen punk im Spike Lee joint "summer of sam".
auch Randy Newman´s "you can leave your hat on" ist seit der zweiten hälfte der 80er unzertrennlich mit Joe Cocker verbunden. doch kaum wer phantasiert beim abspielen seiner version vom alten reibeisen, sondern, je nach vorliebe, von Kim Basinger oder Mickey Rourke und ihren damaligen auftreten im erotikschinken "9 1/2 weeks".
es gäbe unzählige beispiele und jede/r hat seine eigenen hits, die sie/er mit diesem oder jenem kinofavoriten verbindet. da kann es durchaus passieren, daß man im radio einen schlager hört und sofort denkt, diese dvd müsse man sich wieder mal reinziehen. fernsehproduzenten haben diesen trend naürlich auch längst überrissen und setzen, anders als früher, auf originalsongs, statt der einst verwendeten, billigeren, selbstproduzierten oft nachgesungenen titeln. seit längerem haben tv-serien ihre eigenen compilation-cds und bands werden bekannt, weil sie darauf vertreten sind bzw. während der ausstrahlung kurz angespielt werden. das programm selbst erzielt mit der geeigneten auswahl einen gewissen coolness-faktor, abermals schaukeln sich beide seiten hoch. für junge indie-künstler/innen ist es fast eine adelung, wenn sie in serien wie z.b. "six feet under" als auch "the inbetweeners" vorkommen und einst schon blutleere veteranen wie beispielweise The Who, bekamen durch fast täglichen airplay à la "csi" (in allen versionen) neue sauerstoffzufuhr.
was in früheren zeiten, für nicht mit dem filmschaffen verbundene musiker/innen, bloß zeitvertreib, nebenerwerb, lästige übung oder gar unerwünscht war, ist heute mitunter ein karriereturbo der besonderen art.

Sonntag, 14. August 2011

Feuertag

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da lese ich erfreulicherweise in einer heimischen tageszeitung, einen ausführlichen artikel zum thema vinyl und dies auch noch in der rubrik "futurezone". aufgehängt wurde das ganze am seit 2002 alljährlich begangenem "Vinyl Record Day", der für gewöhnlich am 12. august, der geburtsstunde des phonographen, sein dasein findet. persönlich zelebriere ich den "tag der schallplatte" praktisch täglich. mein herz schlägt ohnehin im 33 1/3 takt und in hektischen zeiten auch mit 45, aber generell freut mich jegliche aktivität wie berichterstattung um & für die geliebte scheibe. einfach schön eine vermehrte präsenz auch in branchenfremden publikationen zu bemerken. ebenso taucht das gute ding vermehrt in film & fernsehen sowie werbung auf. dies vermittelt mir das gefühl, es gibt ein leben nach der digitalen katastrophe. wenn ich da in geschäften oder auf konzerten, börsen etc. junge leute sehe, die sich singles oder langspielplatten kaufen, dann würde ich ihnen zeitweise am liebsten ein paar ratschläge zur pflege mit auf den weg geben. damit sie auf längere sicht spaß mit ihrem kauf haben. täte hiermit aber eher die käuferschicht dezimieren. darum ergreife ich vielleicht hier mal die gelegenheit und gebe einige einfache hinweise zum ordentlichen umgang mit den platten, welche mehr sind als bloß klangspeicher.
wer sie nicht nur als souvenir kauft, sondern auch zum anhören, braucht natürlich ein abspielgerät. hier tut es für den anfang durchaus ein gebrauchtes, gut erhaltenes. man sollte aber auf verdacht die nadel wechseln, denn eine defekte oder über gebühr abgenützte, kann bleibende schäden am analogen tonträger hinterlassen. will man jetzt die (angenommen) lp aus der innenhülle nehmen - nicht ins vinyl greifen - das machen nur djs, denn fingertalg tut ihr nichts gutes. als nächstes das gute stück, bei laufendem teller, vorzüglich mit einer antistatischen carbonfaserbürste, von innen nach außen abziehen, um es vom staub zu befreien. dieser beeinträchtigt den klang und schädigt die nadel. danach den tonarm am besten mit dem lift (meist per hebel) auf die platte senken bzw. davon abheben, zur vermeidung unnötiger kratzer.
nach dem hören wieder zurück in inner wie outer sleeve, nicht herumliegen lassen und das gesamte "paket" nun aufrecht stehend, trocken sowie ohne hitzebestrahlung oder direkte sonneneinstrahlung lagern. wenn das cover stets wie am ersten tag glänzen soll, dann in eine plastikschutzhülle damit, denn schon das herausziehen & reinstecken ins regal scheuert die unterseite auf. die griffel nützen zusätzlich ab. auch schriftliche vermerke oder widmungen sind ein no-go, außer von den künstlern persönlich. nebenbei bemerkt verborgt man platten am besten gar nicht und bezüglich kauf von gebrauchter ware gilt als faustregel - der zustand der verpackung deckt sich meist mit jenem der schallplatte.
wer sich diese regeln zu herzen nimmt, wird auf dauer freude mit seinem erwerb haben - nicht nur zum Vinyl wie Record Store Day. zum feiern ist heuer aber nicht allen zu mute. der englische mob hat im zuge seiner verwüstung auch ein lagerhaus der firma Sony in brand gesteckt. dort eingemietet waren dvd, blu-ray als auch games produzenten, plus der independent music vertrieb PIAS. in folge wurde der gesamte u.k. bestand von unabhängigen labels wie Domino, Rough Trade, 4AD, Ninja Tunes u.a. ein opfer der flammen. manchen stehen schwere zeiten bevor, da sie die zeitspanne bis etwaige versicherungen greifen, schwer überbrücken können. zeit ist geld, es wird z.b. monate dauern den vinylbestand wiederherzustellen. von ihrer interessensvertretung wurde nun eine finanzhilfe bereitgestellt. engpässe als auch preiserhöhungen werden wohl die folge sein.

Sonntag, 7. August 2011

Talentfrage

tubular-bells


also wenn man sich so mit der musikwelt beschäftigt, dann überkommt einem manchmal der wille, selbst etwas zu kreieren oder zumindest nachzuspielen. es drängt sich der gedanke auf - ein instrument vom pfandleiher, drei akkorde, etwas rückenwind und man ist dabei. habe es nach diesem motto einst selbst versucht. zwei gitarren-griffe waren bereits ausgearbeitet, ein dritter in planung, doch irgendwie dauerte der zeitabstand zwischen den einzelnen tonabständen zu lange. bis sich die griffel fürs eröffnungsriff formiert hatten, kam quasi bereits der refrain. so hielt ich nach anderen möglichkeiten meiner kreativität freien lauf zu lassen ausschau. da fielen meine augen auf das piano meiner schwester, doch als ich mich hinsetzte, um in Jerry Lee Lewis manier die tasten zu bearbeiten, flogen mir umgehend zwei dieser schwarzen "übertasten" um die ohren. meine eltern waren natürlich not amused und schwesterchen, der mein pubertäres rock-star-gehabe ohnehin ein dorn im auge war, goß noch etwas öl nach. dies endete in einem berührungsverbot, welches ich in abwesenheit der familie natürlich ignorierte, um an meiner version des "flohwalzer" zu arbeiten.
bald darauf verschwand das instrument und ich versuchte als vokalist durchzustarten. dachte eben, es wäre die einfachste lösung, doch als ich mal für eine dieser festzeltgruppen vorsang, verpaßte ich blöderweise dauernd den einsatz, was mich wiederum derart nervös machte, daß es auch stimmlich nicht klappte. obwohl ich schlußendlich einsah, mein stimmumfang entspricht eher jenem von Jean-Michel Jarre oder Vangelis. das war es dann gewesen, obwohl man immer wieder von bands oder künstler/innen liest/hört, die es aus dem nichts zur karriere brachten.
so zum beispiel Dave Grohl, der lernte das schlagzeugspiel angeblich in seinem jugendzimmer, als er auf kissen zu seinen tonträgern trommelte. dann war er plötzlich drummer von Nirvana, dem späteren projekt Them Crooked Vultures, saß an den becken für alle möglichen leute und ist hauptberuflich gitarrist seiner stadionrocker Foo Fighters.
oder Sid Vicious, der konnte nun wirklich kein instrument bedienen, seine sangesleistung entsprach der eines ausgebeulten nachtopfs, trotzdem war/ist er aushänge-bassist der punkbewegung und hatte ein soloalbum namens "sid sings" am markt. das gegenstück hierzu wäre dann "turntable plays".
andererseits erzählen gitarrenvirtuosen wie Jeff Beck, Jimmy Page oder Jeniffer Batten, daß sie sich zu übungszwecken über jahre hinweg die finger wundspielten. gut, dies leuchtet ein, jene ambition ließ ich vermissen, wollte die schnelle kohle machen. doch gibt es auch musiker/innen, okay, einige etagen tiefer, deren ehrgeiz war ebenso nicht unbedingt zwingend. so die in den 90ern aktiven hard rocker The Wildhearts, welche prahlerisch meinten - we don´t demo, we don´t rehearse, we´re Ramones fans. desgleichen war bei der riot girrrl bewegung die musikalische fingerfertigkeit kein unbedingtes muß. wohl auch bei den deutsch-punks Die Ärzte, sie proben angeblich niemals im vorfeld einer tournee. das kommt für mich so rüber, wie wenn jemand zum fischen rausschippert, seine alte, löchrige unterhose ins wasser hängt und letztlich mit dem dicksten fisch heimkommt.
wie auch immer, die wahrheit liegt wohl in der mitte. mit angeborenem talent tut man sich eben leichter. so wie, zwecks exempel, der ehemalige Rolling Stones gitarrist Brian Jones. dem sagte man nach, er hätte sich bloß 15 minuten mit einem instrument beschäftigen müssen und konnte es spielen. gleiches gilt für Prince, der schon gerätschaft bediente, da ging er noch gar nicht zu schule. beziehungsweise Mike Oldfield, er spielte auf seinem 73er solodebüt "tubular bells" die meisten (mehr als 20) instrumente selbst ein.
da ist es für manche noch ein weiter weg, doch andere sind bereits da, weil sie durch die hintertüre reinkamen.
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der schallplattenfreund

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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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