Live Classics Vol. 13

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TED NUGENT - Double Live Gonzo!


a real motherfucker, das sagt man gelegentlich so vor sich hin, meint es aber nicht böse, denn es kann nämlich auch als kompliment dienen. bei ihm aber paßt es, egal wie man es auslegt, ladies and gentlemen - TED NUGENT.
geboren am 13. dezember 1948 als Theodore Anthony NUGENT in detroit, michigan, u.s.a., sohn von Marion Dorothy sowie Warren Henry. weiters hat er zwei brüder und eine schwester. vater war berufssoldat und dementsprechend gab es auch eine strenge plus katholische erziehung. ging bereits als knirps, in begleitung seines alten herrn, mit pfeil und bogen auf die jagd. das interesse für musik als auch die ersten griffe auf der gitarre kamen erst während der grundschulzeit.
jedoch 1960, inspiriert von Duane Eddy, bereits in der ersten band namens Royal High Boys, mit ihm an der gitarre. 14-jährig eröffnete er mit seiner damaligen formation Lourdes bereits für die Motown vokal-gruppe The Supremes. als die familie aber nach chicago zog zerbrach die truppe, nicht aber seine laufbahn. mittlerweile unter einfluß von Jimi Hendrix, Eric Clapton oder Frank Zappa, gründete der gitarrero wie songschreiber mit John Drake (gesang), Steve Farmer (gitarre), Bill White (bass), Rick Lober (keyboards) sowie David Palmer (drums) vor ort umgehend die psychedelic/hard rock band Amboy Dukes (u.s., es gab im u.k. in den 60ern einen gleichnamigen act). welche aber ab 1971 unter TED NUGENT & The Amboy Dukes fungierten bzw. zwei jahre später TED NUGENT´s Amboy Dukes hießen. entsprach dem schleichenden übergang zur solo-karriere.
jedenfalls veröffentlichte man unmittelbar nach der gründung eine cover-version des alten Big Joe Williams gassenhauers "baby please don´t go". 1968 erschien der "the amboy dukes" genannte debüt-longplayer, 6 studioalben folgten, in variierenden line-ups, ehe 1975 die auflösung anstand. NUGENT, währenddessen zum guitar hero aufgestiegen, setzte nun auf sein eigenes ding. er stellte sich eine begleitband zusammen, brachte im selben jahr den nach ihm benannten erstling in die läden und betourte ihn heftig. um für die medien etwas herzugeben, verpaßte er sich eine art höhlenmenschen-image. langhaariger wild-man, der seine nahrung selbst erlegt, so gut wie möglich zubereitet, anschließend genußvoll verzehrt, um sie womöglich gleich hinter dem nächsten busch wieder zu entsorgen. diese masche zog. nun war er der metal primitivling oder motor city madman, der immer für einen kernigen spruch gut und zu einer schrägen aktion bereit war. so soll er ende der 7oer einem fan den arm mit einem jagdmesser signiert haben bzw. ist mal auf einem büffel sitzend auf die bühne geritten oder in der unterhose aufgetreten. seine konzert-zwischenansagen sind gelegentlich unter der gürtellinie und wenn er bei interviews in fahrt gerät, versteht man vor lauter beebs kein wort mehr. wer zu den shows kommt, soll auch etwas erlebt haben - zusätzlich zur gitarrenbreitseite. tourneen hießen vielsagend "summer blitz", "unleash the beast" oder "trample the weak, hurdle the dead".
er war & ist das gegenstück zu den zugedröhnten rockstars, nämlich strikter alkohol- wie drogengegner und duldet dieses teufelszeug auch nicht in seinem umfeld. vom busfahrer bis zum schlagzeuger, wer sich nicht daran hält, fliegt. auch politisch weiß er genau wo er steht. anti-Obama, anti-hare krishnas, anti-muslims, anti-animal rights, anti-choice und auch kiffende hippies können ihm gestohlen bleiben. dafür setzt er sich aktiv für die waffen-lobby als auch jagdgesellschaft ein. ballert selbst auf alles, was sich in der freien natur bewegt, ist aushängeschild der NRO, unterstützt die u.s.-truppen, hebt bei jeder invasion den daumen, entkam aber (damals) seiner einberufung zum vietnam-krieg. schrieb bücher und hat/te fernseh-dokumentationen bezüglich jagen und der dazugehörenden ausrüstung. auch bekleidete er in den 8oern mal den posten des deputy sheriffs in seiner gemeinde. jedenfalls war/ist er mit seinen ansichten ein fressen für die (liberalen) medien, was aber seiner (mitunter) redneck- wie hillbilly-anhängerschaft an der rechten arschbacke vorbeigeht.
für TED´s zweiten output "free for all" (`76) steuerte der damals noch kaum bekannte Meat Loaf die gesangsspuren bei. ein jahr später kam "cat scratch fever" und ging verkaufsmäßig endlich ab, zog sogar die ersten beiden lps nochmals mit. um den erfolg zu prolongieren sowie das häufige touren zu dokumentieren, schoß man anfang `78 die live-do-lp "double live gonzo!" nach, welche sich ebenso millionenfach verkaufte. damals waren konzertmitschnitte der heiße trend und dieses 2-lp-set traf genau den nerv, vor allem in den staaten.
eingespielt in sieben u.s. venues zwischen juni 1976 und november 1977. die besetzung dafür bestand aus NUGENT (gitarre, gesang), Derek St. Holmes (gesang, gitarre), Rob Grange (baß) plus Cliff Davies (schlagzeug). klassische rockbesetzung also, dabei darf man selbst nicht fehlen. so baut man sich während des eröffnungswirbels umgehend vor einem der lautsprecher auf und stimmt die luftgitarre. "just what the doctor ordered" geht schon recht flink zur sache, definitiv nichts für gelegenheits-poser/innen. "yank me, crank me" hält die spannung. breit stellt man sich vor die anlage, massives hohlkreuz, jeder gitarrengriff kommt von allein. "gonzo" macht weiter dampf, gefolgt von der ersten Amboy Dukes single "baby please don´t go". rhythmus-stöße durchzucken den eigenen kadaver und spätestens jetzt weiß man, warum NUGE am back-cover ein schweißband um die rübe trägt. auf der zweiten seite kommt der "great white buffalo" riffbeladen daher und danach gibt es das ausgedehnt zelebrierte instrumentalstück "hibernation" - eine fingerfertigkeitsübung für perfektionisten, sehe mich aber eher als schlampiges genie (beide titel Amboy Dukes). die dritte rille steht an, doch vorher bediene ich mich noch ausgiebig an den bereitgestellten getränken. "stormtroopin´" drückt wieder aufs tempo - bitte anschnallen! die gitarre wird schweinemäßig gewürgt, baß wie schlagzeug treiben den song gnadenlos voran. bei "stranglehold" duellieren sich (teilweise) NUGENT und St. Holmes, da mache ich einen auf rhythmus. seitenwechsel und zur einstimmung meint TED u.a. "anybody who wants to get mellow, can turn around and get the fuck outta here". von mir gibt es dazu nur einen saftigen rülpser, der ihn glauben ließe die jagdsaison wäre eröffnet, retour. "wang dang sweet poontang" macht dann auch dementsprechend tempo. "cat scratch fever" schließt an und beendet wird das ganze von einem pulsierenden "motor city madhouse", bei dessen outro in meinem wohnzimmer kein stein auf dem anderen bleibt - klar tut es mir für die nachbarn leid, vor allem, da eigentlich bereits nachtruhe angesagt ist, doch rock & roll läßt sich nicht in stundenpläne drängen. wie auch immer, ich werfe meine verschwitzte unterhose ins (imaginäre) publikum und trete ab, unter die dusche.
gegen ende der 70er war TED NUGENT das absolute live-zugpferd in nordamerika. er füllte die hallen. auch die album-nachfolger "weekend warriors" (`78), "state of shock" (`79) sowie "scream dream" (`80) waren noch ein beachtlicher erfolg, doch der höhepunkt war überschritten. mitte der 80er war TED im metal charity projekt Hear `N Aid involviert und zu ende der dekade ging es musikalisch nochmals aufwärts, als er mit Tommy Shaw (ex- Styx, gesang), Jack Blades (ex- Night Ranger, baß) als auch Michael Cartellone (schlagzeug) Damn Yankees gründete. mitte der 90er folgte er mit neuer band wieder dem solopfad.
bis zum heutigen tage veröffentlicht NUGENT tonträger und hat im rahmen seines schaffens bereits zig-millionen davon verkauft. absolvierte über 50 tourneen, spielte mehr als 6000 konzerte und tritt immer noch live auf. richtungswechsel braucht die anhängerschaft keinen zu fürchten.

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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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