Neujahrsresümee

jahreswechsel, eine sich stets wiederholende prozedur. nicht nur wegen dem diktat des kalenders, auch aufgrund von vorsätzen, hoffnungen sowie ängsten, welche damit verbunden sind. manchmal würde man am liebsten die ganze scheiße mit dem alten datum hinter sich lassen.
so oder ähnlich dachte wohl auch country-legende und rockabilly-pionier Hank Williams (sen.) einst. sein fahrer fand ihm in den frühen morgenstunden des neujahrstages 1953 tot am rücksitz seines cadillacs. Williams, der permanent versuchte seine alkoholsucht zu besiegen, erlag einer flasche schnaps und ein paar morphiumtabletten. viele sahen es damals als selbstmord, manche vermuteten mord, seine plattenfirma verkündete er starb bei einem verkehrsunfall, wogegen der leichenbeschauer herzversagen diagnostizierte.
falls es doch nach wunsch laufen sollte - das tempo aufrecht erhalten, nicht zu stagnieren, eventuell noch nachzulegen - leicht gesagt.
genau das wollten John, Paul, George als auch schlagzeuger Pete Best. hamburg und umgebung hatten sie bereits erobert und auch an der merseyside kannte man The Beatles bestens. so versuchte das quartett mit hilfe von Brian Epstein den nächsten schritt zu setzen. dieser arrangierte für den 1.1.1962 einen termin bei Decca Records in london. sie sollten dem dortigen produzenten Mike Smith zeigen, was sie draufhaben. der vierer gab vor ort 15 songs zum besten. klassiker wie "besame mucho", "money" oder "to know her is to love her" als auch 3 frühe Lennon/McCartney kompositionen namens "hello little girl", "love of the loved" plus "like dreamers do". nach zwei monaten bangen wartens erfuhren sie, daß aus einem vertrag nichts würde. aber auch andere londoner plattenfirmen konnten den daraus resultierenden bändern nichts abgewinnen. bis schlußendlich, mitte des jahres, George Martin bei Parlophone/EMI das potential erkannte und der rest sowie Pete Best sind geschichte.
ja, wer will es sich schon verschlechtern, der blick sei (zwangsweise) nach vorne gerichtet. im idealfall die sau bei den ohren packen und abgaloppieren.
dachten einst auch Led Zeppelin. sie starteten am 26. dezember 1968 ihre erste u.s.-tour in denver, colorado als vorprogramm für Spirit und Vanilla Fudge. manger Peter Grant nützte seine beziehungen und konnte eine tournee an land ziehen, obwohl das erste album noch gar nicht am markt war. auch Jimmy Page´s The Yardbirds vegangenheit warf er in die waagschale. zwischen 350 und 1500 usd, je nach lokalität, legten veranstalter damals für den 4er aus - beim reunionkonzert zahlte so manche/r mehr für ein ticket. am 31. dezember war spielfrei, am 1. jänner sollte man abermals Spirit, diesmal in salem, oregon, supporten, doch die Zep-silvester-feierlichkeiten liefen aus dem ruder, so spritzte man den auftritt. weiter ging es dann, halbwegs nüchtern, ab 2. jänner mit einem 4-tägigen gastspiel im legendären Whisky A Go-Go in l.a. . angekündigt als Led Zeppelin feat. Jimmy Page of The Yardbirds und mit Alice Cooper (damals noch eine band) als co-headliner. die konzertreise endete zum 15. februar mit einem clubgig in miami, florida. das songset setzte sich damals aus songs des debüts, blues-standards als auch Yardbirds-klassikern zusammen. danach ging es wieder retour nach england. "led zeppelin" war nun bereits veröffentlicht und das flugschiff hob jetzt so richtig ab. das neue jahr brachte mehr als man zu hoffen gewagt hatte und die zukunft vielmehr als man verdauen konnte.
dann kann es noch sein, daß eine/r denkt, das jahr, mehr oder weniger erfolgreich aber doch, hinter sich gebracht zu haben, jedoch ist es plötzlich früher um als vermutet.
so ging es Roberto "Bobby" Farrell. als 2010 in den letzten zügen lag, verstarb der karibikgeborene, ehemalige tänzer der einstigen chartsstürmer Boney M., im schlaf. gut, er war definitiv kein begnadeter musiker, produzent Frank Farian sang im studio seine parts ein, er schrieb auch keine schlager, doch er paßte (optisch) einfach blendend zu den 3 mädels und sein tanzstil prägte das gruppenbild sowie die damalige zeit. in den frühen 80ern stiegen ihm ruhm sowie einflüsterer zu kopf und er verließ, nach gagenstreit, die truppe. reumütig kehrte er zwei jahre später wieder zurück. Boney M. traten dann eine zeitlang mit zwei männern auf, doch das schiff war ohnehin am sinken. der trick war ausgereizt.
Farrell, der keine folgeeinnahmen aus der einstigen hitrakete hatte, trat immer noch/wieder, wie auch andere, mit der Boney M. masche auf. wie zuletzt auch in st. petersburg, rußland, wo die formation seit jeher eine hardcore-fangemeinde hatte. am 29. dezember zeigte er seine berühmten bewegungen, ebendort zum letzten mal. das hotelpersonal fand den 61-jährigen am nächsten tag tot im bett.
turntable - 2. Jan, 18:19
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