Victim Of Soul

AMY JADE WINEHOUSE, geboren (14. september 1983) und aufgewachsen an der londoner peripherie, hatte bereits während der grundschule verstärkt musikunterricht. daheim sang sie nebenbei noch mit vater Mitch, alte Frank Sinatra klassiker. doch dieser verließ mutter Janis, den älteren bruder Alex sowie AMY, als diese neun jahre alt war. sie litt mit ihrer mutter. musikalische gehversuche unternimmt sie auch mit schulfreundin Juliette Ashby, inspiriert von jazz, soul als auch r&b. bekam mit 13 eine gitarre geschenkt, besuchte (teilweise) theater- wie kunstschule, wurde infolge vom National Youth Jazz Orchestra engagiert und ihr dortiges mitwirken stach dem management-team von Simon Fuller ins auge. die verschafften ihr, auf basis von demoaufnahmen, ende 2002 einen plattenvertrag mit Island Records.
im folgejahr kam ihr von Salaam Remi & Gordon Williams getrennt produziertes debüt "frank" auf den markt. die darauf enthaltenen songs, von WINEHOUSE mitgeschrieben, erzählten von verletzten gefühlen und waren jazzig angehaucht. in summe aber war die (damals) ehrgeizige künstlerin damit nicht ganz zufrieden - auch mit den verkäufen nicht. sie wußte es geht noch besser. durch einen managementwechsel und mit dem bewährten Remi plus neuzugang Mark Ronson, anteilig an den reglern, als auch der teilweisen unterstützung durch das in brooklyn, u.s. stationierten musikerkollektiv The Dap-Kings, sollte dies gelingen. man erarbeitete einen longplayer im neuen soulgewand, der old-school rüberkam und nachkommen wie Duffy, Aloe Blacc oder Adele den weg ebnete. AMY steuerte dazu die höchst-persönlichen texte bei, welche sich hauptsächlich um ihre partnerschaftsprobleme mit dem taugenichts Blake Fielder - Civil, den sie 2007 trotzdem ehelichte, sich jedoch 2 jahre später, nach öffentlich dokumentierten auf & ab, von ihm wieder scheiden ließ, drehten. diese destruktive, drogen-wie alkoholgetränkte beziehung, war für die sängerin emotional nie beendet und blutete sie aus.
jenes 2006 veröffentlichte zweitwerk, "back to black", riß der welt ein loch und zog den erstling mit. basis dafür waren die eingängigen musikstücke, eine der herausragendsten, unverkennbaren stimmen der 00er als auch ein exzessiver lebenstil der akteurin. sie begann im nu-jazz, meisterte den nu-soul aber lebte den rock & roll. alkohol, drogen, tabletten, daraus resultierende depressionen, eßstörungen, tendenz zur selbstverletzung und kein ausgelassenes fettnäpfchen, waren mehr futter als die medien verarbeiten konnten. dazu kam noch der bevorzugte umgang mit figuren, die ebenso am abgrund tänzelten. dadurch brauchte sie 5 jahre kein neues album vorweisen und trotzdem kannte sie jeder klosterbruder. so schnell wie ihr künstlerischer stern aufging, versank ihr privater.
es gab rehab- sowie spitalsaufenthalte um ihr leben in den griff zu bekommen, doch geholfen hat nichts. konzertabsagen begleiteten den zweiten teil ihrer karriere. auch das umfeld konnte oder wollte keinen guten einfluß nehmen, als zugpferd war sie aber gern gesehen. nachdem anfang des jahres bereits konzerte schiefliefen, wollte man es mitte des jahres abermals versuchen. doch der auftakt der europa-tournee in belgrad war derart schlecht, daß WINEHOUSE die bezahlung dafür ablehnte. infolge wurden die restlichen termine gestrichen, die hinterleute wollten vorerst den gesundheitszustand ihrer aktie stabilisieren - obwohl ich aus heutiger sicht nicht unbedingt den eindruck habe, daß man sie dabei groß unterstützte. zusätzlich attackierten hacker ihre website.
vergangenen mittwoch kam AMY während einer show ihres patenkindes, des 15-jährigen soul-pop-sternchen Dionne Bromfield, die ihre neuveröffentlichung "good for the soul" im londoner Roundhouse zelebrierte, auf die bühne um die stimmung anzuheizen. gestern nachmittag wurden sanitäter zu WINEHOUSE´s wohnung gerufen, wie damals in `07, doch diesmal wurde sie leblos vorgefunden. ermittlungen laufen, von einer überdosis darf ausgegangen werden. wer den notruf betätigte ist noch unklar. jede/r die/der ihren werdegang verfolgte wußte, es konnte nur auf diese weise enden, die frage war nur wann. trotzdem kam es irgendwie überraschend. abwarten was die musikarchive nun zum vorschein bringen.
turntable - 24. Jul, 17:47
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