Here Again

floyd


PINK FLOYD, die sind demnächst wieder in aller munde. EMI wieder-wieder-veröffentlicht während des nächsten halben jahres die diskographie des quartetts, in überarbeiteter wie neuverpackter form. von der sparschiene in gestalt einer "best of", über jedes einzelne der 14 original alben, expanded versions, bis zum über-drüber-box-set, für die fette börse, ist alles vertreten.
um die stimmung anzuheizen, erscheint das aktuelle Mojo magazine (nr. 215 / oct. 2011) mit passender coverstory sowie limitiertem gratis-vinyl "return to the dark side of the moon", wobei künstler wie Wolf People, The Pineapple Thief oder Neville Skelly ihre versionen aus dem lp-klassiker darbringen. dieses spezialpaket ist nur in ausgewählten zeitschriftenhandlungen oder via mojo4music erhältlich. jedoch wird es ebenso bereits auf e-bay feilgeboten. die herkömmliche edition dieser druckschrift wird von einer cd begleitet, die zusätzlich noch "wish you were here" titel, eingespielt von u.a. Malachai als auch The Orb, verbrät.
nun, Nick Mason (schlagzeug), Roger Waters (gesang, baß) und Richard Wright (keyboards), die zu beginn des weges bereits gemeinsam in einer band spielten, verbanden sich mit Syd Barrett (gesang, gitarre) und gründeten 1965 THE PINK FLOYD SOUND (bald danach THE PINK FLOYD, letztlich PINK FLOYD). anfangs noch blues & folk orientiert, spielten sie noch im selben jahr ihren ersten gig, erarbeiteten sich aber bald danach einen fixplatz im psychedelischen, londoner untergrund. ihre experimentellen, in lsd getränkten live-sets, welche sie meist im schein von lichtprojektionen durchführten, waren der letzte schrei. ende `66 unterschrieben sie einen management-deal bei einem jungen, hungrigen team und anfang `67 wurden sie von EMI Records, aufgrund ihrer selbstproduzierten, eingängigen 7-inch "arnold layne", unter vertrag genommen.
im august erschien, nach single-achtungserfolgen sowie vielen live-auftritten, das debüt "the piper at the gates of dawn". die kompositionen darauf stammten größtenteils von Barrett, er war auch das (unfreiwillige) aushängeschild der formation, die erfolgskurve zeigte weiterhin nach oben, doch Syd wurde (dadurch) immer seltsamer. lustlosigkeit, abspaltung, unzuverlässigkeit, abwesenheit, unzulänglichkeit. die popularität nahm weiter zu, mehr präsenz in den medien, mehr nachfrage, mehr publikum. um weiterhin schritt zu halten, wurde zum beginn von 1968 mit David Gilmour (gesang, gitarre), ein ehemaliger studienkollege der anderen und alter kumpel von Barrett als dessen back-up engagiert. man war einige wochen zu fünft, doch dieses experiment ging schief, denn Syd war nur mehr körperlich anwesend, geistig hatte er längst die erde verlassen. schlußendlich war er einfach nicht mehr dabei, ohne daß es ihm je wer verdeutlicht hatte - sofern dies überhaupt noch möglich gewesen wäre.
mitte des jahres erschien die zweite langspielplatte "a saucerful of secrets", zu welcher der verlorene sohn nur mehr einen titel beigesteuert hatte. anschließend ging es auf u.s.-tour - von ende `68 -`72 erarbeitete der 4er auch immer wieder musik für filme. dokumentiert auf "tonite let´s all make love in london", "more", "zabriskie point" und "obscured by clouds" ("la vallée") - danach wurde auch europa ordentlich betourt. nebenbei werkte man an einer neuorientierung. weg von der teilweise poppigen substanz der Barrett-zeit, hin zu anspruchsvollerer, albumorientierter musik. november `69 brachte die dolp "umma gumma" und fast ein jahr später kam der erste u.k. no. 1 longplayer "atom heart mother", welcher auch den beginn der zusammenarbeit mit der album-cover-schmiede Hipgnosis darstellte. zirka im gleichen zeitabschnitt folgte "meddle".
mitte `72 begab sich die band ins studio um mit der arbeit an ihrer größten schöpfung zu beginnen - "dark side of the moon". erschienen im märz des darauffolgenden jahres, verkaufte es sich bis heute unglaublich oft, hing ewig in den charts und wird immer wieder mal neuveröffentlicht. der nachfolger "wish you were here" ist ebenso ein meilenstein. im jänner `77 kam "animals" in die läden, schwang aber auf hohem niveau etwas durch und fast drei jahre darauf wurde das nächste monument enthüllt - "the wall". das ganze wurde immer gigantischer, die alben opulenter, die konzerte bombastischer. sie spielten knapp 30 konzerte für "the wall" und machten dabei verluste, weil die produktion dafür so aufwendig war.
im laufe der zeit hatte Roger Waters die zügel an sich gerissen, ließ nun seinem ego freien lauf, die gemeinschaft war ein pulverfaß. während der aufnahmen für besagtes album setzte Waters keyboarder Rick Wright, ob seiner privaten wie drogenprobleme, vor die tür, stellte ihm jedoch, für die erwähnte konzertserie, als musiker wieder ein. der märz `83 bot das von Waters, teilweise aus "the wall" outtakes, fast im alleingang produzierte "the final cut". der spalt innerhalb der gemeinschaft war unübersehbar. letztendlich erklärte er ende `85 PINK FLOYD als aufgelöst.
nach gewonnenem prozeß um die rechte reaktivierten Gilmour & Mason anfang 1987 den markennamen und holten den gebeutelten Wright, neben anderen, als angestellten ins boot (in späterer folge wurde er wieder ein vollmitglied). im september des jahres erschien das erste Waters-lose album "a momentary lapse of reason". die anschließende, einjährige tournee wurde zum triumphzug. daraus resultierend landete das live-souvenir "the delicate sound of thunder" in den regalen. april `94 brachte den finalen FLOYD studio-output "the division bell", abermals gefolgt von einer erfolgreichen tour und dokumentiert per in-concert-collection "pulse".
ab dann ruhte die formation bis zur kurz-reunion mit Roger Waters beim Live 8 spektakel, july 2005, im londoner Hyde Park. nach Richard Wright´s tod 2008, werden sich die verbliebenen drei wohl einmal noch (gerüchten zufolge) zu einem speziellen anlaß, ein stelldichein geben.
PINK FLOYD waren pioniere des progressive rock sowie der ambient music, sie verkauften unmengen von tonträgern und sonstigem klimbim, spielten vor massen von leuten, setzten maßstäbe. waren einst der prototyp intelektueller musik abseits der hitparaden, trendsetter in punkto klangexperimente gepaart mit soundeffekten begleitet von paranoider, schizophrener thematik. persönlich kann ich mir nicht vorstellen, daß sich jemand für rockmusik interessiert und nicht ein werk aus der dreifaltigkeit "dark side of the moon", "wish you were here" sowie "the wall" zu hause hat. vor allem die beiden ersterwähnten waren definitiv ausgangspunkt vieler trips. bei der dritten hatte man die schwelle möglicherweise bereits überschritten. noch heute findet man zumindest eine der obigen platten im repertoire von suchtkranken, die, in dunklen ecken der stadt, ihr vergammeltes vinyl gegen eine handvoll abführtabletten eintauschen.

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in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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