Erfolgsformel

einige lieder sowie eine portion leidenschaft wird möglicherweise alleine nicht ausreichen, um der welt musikalisch ein loch zu reißen. da braucht es rundherum noch etwas mehr. als Robert Zimmerman, Inga Marchand, Engaged Couples oder Kenny & The Cadets wird man etwas schwerer durchstarten, hier bedarf es schon eines eher pfeffrigen namens, der locker von der zunge rollt wie zum beispiel bei Grand Funk Railroad, Siouxsie Sioux, Jane´s Addiction oder auch Marilyn Manson - er vereinigt die schöne & das biest in seinem pseudonym, da will so manche/r mehr davon.
dann sollte der jeweilige schriftzug, wenn gedruckt, optisch gut rüberkommen als auch einprägsam sein. wie bei Chicago, Yes und u. a. Kiss, die mit zwei s-runen im emblem, angeblich ein entwurf von (ex-) gitarrist Ace Frehley, gekonnt provozierten. als sie einst bei uns bekannt wurden, war diese schriftweise nicht erlaubt, was promo-mäßig zu problemen führte. mittlerweile juckt es niemanden mehr. dazu, als sahnehäubchen, ein passendes logo, welches im idealfall, selbst isoliert vom rest, mit den künstlern assoziiert wird. hier hätten wir als vorbild diese art von militärischem höllenhund-kopf Snaggletooth von Motörhead, den kreis mit a-zeichen von Aphex Twin oder das nonplusultra - die Stones-zunge. im jahre `71 erdacht von John Pasche und über die jahre zum selbstläufer geworden, gilt sie mittlerweile als fashion-item.
trefflich wäre dann noch ein zusätzliches ding, welches das ganze konzept aus der masse heraushebt und zugleich für aufsehen sorgt. hier könnte man beispielgebend die horror-show von Alice Cooper sowie Bez, den schrägen tänzer der früheren Happy Mondays als auch Eddie (The Head), das maskottchen von Iron Maiden anführen. anfangs bloß eine maske, nahm er durch den britischen künstler Derek Riggs gestalt an. heute kennt vielleicht nicht jede/r downloader/in alle mitglieder, doch Eddie ist allen ein begriff. gleichfalls ein bringer, uniformiertes auftreten der protagonisten. gibt der gemeinde etwas zum identifizieren und ist ein schritt weg vom 08/15 outfit. siehe den alien-look der einstigen, österreichischen electro/disco-formation Ganymed, die schock-masken plus boiler suits von Slipknot als auch die an s/m angelehnte schmuddel-couture der Sex Pistols. in den 70ern von designerin Vivienne Westwood unter beihilfe von tausendsassa Malcolm McLaren entworfen, prägte diese modelinie eine generation und hat auch heute noch bestand.
in den goldgräberzeiten des musikbusiness ein um & auf, doch heutzutage, wo gratis mp3s die zweitbeste promotion sind, nicht mehr so essentiell, ist die verpackung, sprich albumcover. gegebenenfalls aber wieder im kommen, denn hiermit konnte man im besten fall ein produkt bloß aufgrund der hülle verkaufen und so manche/r tonträger-freund/in hat dies bereits bewiesen. da will ich jetzt gar nicht legendäre meisterwerke in form der hüllen von n. a. Frank Zappa & The Mothers Of Invention, Emerson Lake & Palmer als auch Pink Floyd (die mittels der zusammenarbeit mit den kreativköpfen von Hipgnosis maßstäbe setzten) strapazieren, sondern mal die kunst aus den hinteren reihen anführen. da gäbe es beispielshalber Supertramp´s "indelibly stamped", Stiff Little Fingers´ "go for it" sowie John Lee Hooker´s "house of the blues". man kann sichtbar mit einer simplen aber aussagekräftigen zeichnung, graphik oder photographie, die zum titel paßt, das feeling rüberbringt und möglicherweise etwas über den/die künstler/in vermittelt, etwaiges publikum ansprechen.
im zeitalter des internets benötigt man natürlich einen ordentlichen webauftritt plus diverse sites, die eine/m hypen, bevor man noch etwas veröffentlicht hat. wenn schlußendlich alles ausgearbeitet ist, braucht man sich nur mehr gegen die tausend anderen, die ebenfalls ambitioniert und voller ideen herumschwirren, durchsetzen.
turntable - 22. Apr, 17:21
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