Sonntag, 6. Mai 2012

The Party´s Over

beastie-boys1


ADAM NATHANIEL YAUCH (bild, links), auch bekannt als MCA (Master of Ceremony Adam), wurde am 5. august 1964 in brooklyn, new york geboren und verstarb, nach fast 3-jährigem kampf gegen speicheldrüsenkrebs, am 4. mai in manhattan, ny. er hinterläßt seine zweite frau Denchen Wangau, die gemeinsame tochter Tenzin Losel, die eltern Frances & Noel sowie zwei bandkollegen.
ADAM (baß) gründete 1981 mit high-school-freund Michael Diamond (Mike D, gesang, danach auch drums, mitte) die von u.s. hardcore-punk formationen wie Black Flag oder Dead Kennedys inspirierten BEASTIE BOYS. unterstützt wurden sie von gitarrist John Berry (später Thwig) als auch schlagzeugerin Kate Schellenbach (später Luscious Jackson). sie veröffentlichten gegen ende 1982 gemeinsam die 8-song-ep "polly wog stew" und eröffneten konzerte für Bad Brains wie Misfits. infolge verabschiedeten sich Berry & Schellenbach und kumpel Adam Horovitz a.k.a. AdRock (gitarre, rechts), ebenfalls aus dem hardcore-umfeld, stieg 1983 ein. nun begann man kollektiv zu rappen, weil es besser ankam. anfangs noch belächelt, denn die drei waren total konträr zum damals gehandelten anforderungsprofil. jedoch konnten sie mit dem im sommer `83 herausgebrachten song "cookie puss" einen underground-(achtungs)-erfolg landen. nun wurde der student Rick Rubin auf sie aufmerksam, schmiß sich bei ihnen als DJ Double R an die turntables und wies auch seinen freund, den manager Russell Simmons, auf die truppe hin. bald danach gründen die beiden mit 8ooo.- usd das label Def Jam Recordings und nehmen den dreier unter vertrag.
1986 erscheint die crossover-partykracher-lp "licensed to ill" und katapultiert die jungs in die erdumlaufbahn. verkauft sich millionenfach, stürmt die hitparaden und bringt den hip hop an die ohren des weißen mainstream. auch live bleibt kein auge trocken. go-go tänzerinnen, ein hydraulischer, überdimensionaler penis sowie literweise verspritztes bier, bestimmen das bühnenbild. abseits gibt es rüdes benehmen, vandalismus, gewalt als auch verhaftungen. letzteres führte einst auch dazu, daß der erste wien-auftritt der BOYS, november `87, im package unterwegs mit Public Enemy plus LL Cool J, ausfiel. ein streit über tantiemen beendet die kommerziell erfolgreiche zusammenarbeit mit Def Jam sowie deren eigentümern.
man wechselt zu Capitol Records, wo 1989 der total gegensätzliche (zum debüt), innovative wie experimentelle nachfolger "paul´s boutique" rauskommt. ein groove-feuerwerk, in dem über 200 samples verbraten werden. es ist aus heutiger sicht eines der größten hip hop alben aller zeiten, doch damals war es verkaufsmäßig eher ein flop. 1992 kam das zwischen den ersten beiden balancierende album "check your head" in die läden. es war der erste release auf dem neugegründeten, bandeigenen Grand Royal (später folgte auch eine kurzlebige zeitschrift mit identem namen) label, das aber vertraglich weiterhin an Capitol gebunden war. hierauf griffen sie erstmals wieder selbst zu den instrumenten.
mittlerweile bemühte man sich das von den medien ausgeschlachtete bad-boy-image abzulegen. auftritte gegen aids sowie für das recht auf abtreibung folgten. kurs auf soziales bewußtsein als auch politische korrektheit. in dieser phase wechselte YAUCH, nach einem tibet-trip sowie einem beigewohntem auftritt des Dalai Lama in den staaten, zum buddhismus und gründete in weiterer folge die Milarepa Foundation, welche mehrere Tibetan Freedom Concerts veranstalten sollte plus ein 9/11 benefit. nebenbei findet er auch noch zeit für seine leidenschaft, das filmschaffen. als Nathaniel Hörnblowér, ein quasi schweizer independent filmmaker, drehte er nicht nur BEASTIE BOYS videos für u.a. "intergalactic", "body movin´" oder "make some noise", sondern auch dokumentationen.
musikalisch ist der dreier 1994 mit "ill communication" wieder voll in der spur. unvergeßlich der Spike Jonze clip zu "sabotage". es folgten die longplayer "hello nasty" (`98), "to the 5 boroughs" (`04) plus der 2007er instrumental-output "the mix-up". 2008 ist ADAM YAUCH co-gründer der film-produktions- wie -vertriebsfirma Oscilloscope Laboratories (auch ein aufnahmestudio gehört dazu), die kürzlich mit "the messenger" sowie "exit through the gift shop" erfolgreich war. 2009 bremst die krebsdiagnose jedoch sämtliche aktivitäten. tourneen werden gestrichen, die arbeit am album "hot sauce committee part two" wird verschoben. es erscheint schlußendlich 2011. letzten monat werden die BEASTIE BOYS via laudator Chuck D, als einer der ganz wenigen hip hop acts, in die Rock & Roll Hall Of Fame aufgenommen. ADAM muß der zeremonie krankheitshalber frenbleiben, sein endgültiger abschied stand unmittelbar bevor.
die BEASTIE BOYS, die mehr als 40 millionen tonträger verkauften, mittels ihrer party-tunes auf so vielen festen die dancefloors füllten und auch in concert die gebeine zum moven brachten, sind, nach dem durch die umstände ohnehin gebremsten tatendrang der letzten jahre, wohl geschichte.

Sonntag, 29. April 2012

Gewitterwolken

ono-band


es ist eben alles relativ. etwas ist nicht greifbar und man besitzt es doch, wogegen man anderes eventuell hat, jedoch ist es kein individueller besitz. so verhält es sich, wenn mir jemand erklärt , er/sie hätte dieses oder jenes album und zeigt dabei auf seinen/ihren computer, mp3 player, smartphone oder tablet bzw. faselt etwas von einer wolke, obwohl der himmel im hellsten blau erstrahlt.
die hippen youngsters oder jene oldies, welche ihnen hinterherhecheln, konsumieren die musik heutzutage mittels streaming. also bloß anhören, ohne erwerb, körperlos, bei einem ohr rein und beim anderen raus. Deezer, Simfy oder Spotify heißen u.a. die anbieter dazu. letzterer hat angeblich an die 17 millionen titel zur auswahl. wohl nie richtig gezählt und schon gar nicht gehört, aber eben vorhanden. erinnert mich irgendwie an diese jahrmarkt-stände, die den jeweiligen namen, auf wunsch der zahlenden kundschaft, auf ein reiskorn schreiben. der/die nächste verkauft möglicherweise das leben auf einer erbse. wenn man von beiden genug hat, wirft man es einfach in die suppe.
jedenfalls muß man 5 bis 10 euro pro monat ablegen, um diversen songs der musikgeschichte (oder was der provider darunter versteht) barrierefrei lauschen zu können. es geht auch ohne gebühr, jedoch nur limitiert und man muß werbung ertragen. also fast wie radiohören, obwohl man selbst das programm bestimmt. wer nascht hier mit, am milliardenschweren kuchen? anbieter, server, plattenfirmen und natürlich auch die künstler. obwohl, letztere nur in form von krümelchen. bekommen sie doch für 90 000 aufrufe bloß ca. 10 euro, hab ich mal gelesen. da muß eine/r schon lange dafür stricken, damit etwas rauskommt. sicher, bei U2, Robbie Williams sowie Beyonce, da geht sich schon hin & wieder ein urlaub damit aus, doch die kleinen acts oder so halbe one-hit-wonders, da kostet die abrechnung gegebenenfalls mehr, als unterm strich rauskommt. sofern sie überhaupt gelistet sind.
damit für den user das programm auch mobil verfügbar ist, hängt es eben in sogenannten wolken. was man wiederum als cloud computing oder computer clouding bezeichnet. habe ich zumindest gelesen, denn mir geht all dies hinten vorbei. aber millionen von nutzern können wahrscheinlich nicht irren. vor allem jene nicht, die immer schon argumentierten, daß mp3s generell, sowie clouding (jetzt) im speziellen, die umweltfreundlichere alternative zu tonträgern seien. da war/ist man um gegenargumente natürlich verlegen. vor allem, wenn man ein halbes erdölfeld in den regalen stehen hat.
andererseits habe ich nun im radio von einer kürzlich veröffentlichten Greenpeace-studie erfahren, die sich mit genau diesem thema befaßt. so braucht so mancher der benötigten server-parks für betrieb als auch kühlung, die gleiche menge elektrizität wie 180 000 haushalte. alle zusammen, (beispielweise) als land gesehen, produzieren den fünft-größten stromverbrauch weltweit. die versorgung erfolgt, je nach standort, zu einem großen teil mit schmutziger energie. natürlich dementieren die marktleader bereits. niemand will nun den schwarzen apfel zugeschoben bekommen. fairerweise muß auch erwähnt werden, daß einige schon schritte in eine bessere richtung gesetzt haben.
wie auch immer, diese art von musiknützung ist ein weiterer schritt der distanzierung vom medium in seiner ursprünglichen form. safer listening sozusagen. der einzige verbliebene kontakt erfolgt via gehörgang und da werden jetzt sicher nicht wenige einwenden, daß die tonkunst genau dorthin gehört. klar, aber ich dachte immer, daß hinter den ganzen pappfiguren sowie falschen kulissen auf den bühnen dieser welt, einfach mehr dahinterstecken muß, als data centers. dazu passend, die bereits mal abgehandelten hologramm-shows, die nun via der gemeinsamen darbietung von zwei liedern durch Dr. Dre und Snoop Dogg mit dem bereits 1996 verstorbenen 2Pac, auf dem Coachella Festival in kalifornien, neuen antrieb bekommen haben. jetzt warte ich nur mehr auf das erste groß-ereignis, welches ausschließlich von längst verblichenen bestritten wird. ist sicher ausverkauft!

Sonntag, 22. April 2012

Erfolgsformel

jlh


einige lieder sowie eine portion leidenschaft wird möglicherweise alleine nicht ausreichen, um der welt musikalisch ein loch zu reißen. da braucht es rundherum noch etwas mehr. als Robert Zimmerman, Inga Marchand, Engaged Couples oder Kenny & The Cadets wird man etwas schwerer durchstarten, hier bedarf es schon eines eher pfeffrigen namens, der locker von der zunge rollt wie zum beispiel bei Grand Funk Railroad, Siouxsie Sioux, Jane´s Addiction oder auch Marilyn Manson - er vereinigt die schöne & das biest in seinem pseudonym, da will so manche/r mehr davon.
dann sollte der jeweilige schriftzug, wenn gedruckt, optisch gut rüberkommen als auch einprägsam sein. wie bei Chicago, Yes und u. a. Kiss, die mit zwei s-runen im emblem, angeblich ein entwurf von (ex-) gitarrist Ace Frehley, gekonnt provozierten. als sie einst bei uns bekannt wurden, war diese schriftweise nicht erlaubt, was promo-mäßig zu problemen führte. mittlerweile juckt es niemanden mehr. dazu, als sahnehäubchen, ein passendes logo, welches im idealfall, selbst isoliert vom rest, mit den künstlern assoziiert wird. hier hätten wir als vorbild diese art von militärischem höllenhund-kopf Snaggletooth von Motörhead, den kreis mit a-zeichen von Aphex Twin oder das nonplusultra - die Stones-zunge. im jahre `71 erdacht von John Pasche und über die jahre zum selbstläufer geworden, gilt sie mittlerweile als fashion-item.
trefflich wäre dann noch ein zusätzliches ding, welches das ganze konzept aus der masse heraushebt und zugleich für aufsehen sorgt. hier könnte man beispielgebend die horror-show von Alice Cooper sowie Bez, den schrägen tänzer der früheren Happy Mondays als auch Eddie (The Head), das maskottchen von Iron Maiden anführen. anfangs bloß eine maske, nahm er durch den britischen künstler Derek Riggs gestalt an. heute kennt vielleicht nicht jede/r downloader/in alle mitglieder, doch Eddie ist allen ein begriff. gleichfalls ein bringer, uniformiertes auftreten der protagonisten. gibt der gemeinde etwas zum identifizieren und ist ein schritt weg vom 08/15 outfit. siehe den alien-look der einstigen, österreichischen electro/disco-formation Ganymed, die schock-masken plus boiler suits von Slipknot als auch die an s/m angelehnte schmuddel-couture der Sex Pistols. in den 70ern von designerin Vivienne Westwood unter beihilfe von tausendsassa Malcolm McLaren entworfen, prägte diese modelinie eine generation und hat auch heute noch bestand.
in den goldgräberzeiten des musikbusiness ein um & auf, doch heutzutage, wo gratis mp3s die zweitbeste promotion sind, nicht mehr so essentiell, ist die verpackung, sprich albumcover. gegebenenfalls aber wieder im kommen, denn hiermit konnte man im besten fall ein produkt bloß aufgrund der hülle verkaufen und so manche/r tonträger-freund/in hat dies bereits bewiesen. da will ich jetzt gar nicht legendäre meisterwerke in form der hüllen von n. a. Frank Zappa & The Mothers Of Invention, Emerson Lake & Palmer als auch Pink Floyd (die mittels der zusammenarbeit mit den kreativköpfen von Hipgnosis maßstäbe setzten) strapazieren, sondern mal die kunst aus den hinteren reihen anführen. da gäbe es beispielshalber Supertramp´s "indelibly stamped", Stiff Little Fingers´ "go for it" sowie John Lee Hooker´s "house of the blues". man kann sichtbar mit einer simplen aber aussagekräftigen zeichnung, graphik oder photographie, die zum titel paßt, das feeling rüberbringt und möglicherweise etwas über den/die künstler/in vermittelt, etwaiges publikum ansprechen.
im zeitalter des internets benötigt man natürlich einen ordentlichen webauftritt plus diverse sites, die eine/m hypen, bevor man noch etwas veröffentlicht hat. wenn schlußendlich alles ausgearbeitet ist, braucht man sich nur mehr gegen die tausend anderen, die ebenfalls ambitioniert und voller ideen herumschwirren, durchsetzen.

Sonntag, 15. April 2012

Weinpanscher

slayer


kürzlich stellten die trash-metaller Slayer in zusammenarbeit mit einem kalifornischen produzenten, den rotwein Reign In Blood (benannt nach ihren `86er klassiker) der sorte cabernet sauvignon vor. momentan nur am testmarkt schweden erhältlich, kostet das süffige teil gepflegte 119.- sek (13,50 euros) pro stück im karton. wer nun glaubt hier wird am zielpublikum vorbeigeschossen, dem/r sei gesagt, Motörhead starteten bereits 2010 mit ihren australischen shiraz und konnten in skandinavien auf anhieb 120 000 flaschen an die dort ansässigen hard-rock-bottleheads bringen. mittlerweile hat sich Lemmy´s truppe mit einem web-vertriebs-spezialisten zusammengetan, um weltweit präsent zu sein und demnächst kommt auch ein shiraz rosé. wo geschäft zu machen ist, sind natürlich Kiss nicht weit. im herbst 2011 begannen sie mit einem kalifornischen zinfandel und seit jänner 2012 läuft der offizielle Kiss Wine Club. hier kann man bei interesse umgehend einen cabernet sauvignon sowie chardonnay, zusammen für wohlfeine 60.- usd (+ steuern + versand), bekommen und jedes weitere monat zwei zusätzliche bouteillen. auf wunsch so lange, bis man sich in den Kiss sarg gesoffen hat. aber auch australiens rock veteranen AC/DC bieten interessierten headbangers seit letztem jahr flüssiges aus ihrer heimat zum verkauf an; Highway To Hell Cabernet Sauvignon, Hells Bells Sauvignon Blanc, Back In Black Shiraz als auch You Shook Me All Night Long Moscato - also näher dran am lizenzierten produkt geht wirklich nicht mehr, da bleibt kein rock & roll gaumen trocken. ebenso erhältlich, der Whitesnake Zinfandel, auf den David Coverdale nach dem motto here i cash again schon mal das glas hebt.
es häuft sich mittlerweile, daß bands für weinserien die rüben hinhalten bzw. produzenten der, je nach geschmack, edlen tropfen auf protagonisten des musikmarkts setzen, die zudem über einen ausreichend trinkfreudigen anhang verfügen. somit sind die involvierten acts meist aus dem härteren lager, weil da eben noch ordentlich gebechert wird. daher steht also vorwiegend das klientel aus dem mosh- (oder nunmehr most-) pit im fokus. während des konzerts spritzt einem/r an jener stelle noch das bier um die ohren, doch anschließend wird zu hause oder im clubheim, zwecks chill-out, gepflegt ein fläschchen dekandiert. denn rein zum vorglühen für die große (konzert-) sause, sind die edlen sorten nicht geeignet. wäre doch schade, wenn der kostbare rebensaft im gewühl wieder hochkommt. gleichfalls sind die handelspreise dem koma-saufen nicht dienlich. allerdings hat guter wein eben seinen preis und sollte daher auch passend konsumiert werden. doch bezüglich geeignetem zubehör hinkt die branche noch hinterher. da wäre zum beispiel der weg frei für die Rammstein gläserserie, den Scorpions korkenzieher, das Meshuggah weinregal oder den kleinen Ozzy Osbourne wein-brevier - in schwarzem samt gebunden und so ausgeführt, daß man auch ohne wein-abc weiß was abgeht.
obwohl, nicht immer scheinen musiker/innen bzw. deren logo nur passiv auf dem etikett auf, sondern manche arbeiten aktiv an der produktion. so ist der ohnehin umtriebige Tool, A Perfect Circle sowie Puscifer frontmann Maynard James Keenan in drei weingüter involviert, hatte seinen ersten jahrgang in 2004 am markt und brachte 2010 die dokumentation "blood into wine" in die läden. gleichfalls riesig im geschäft, Fleetwood Mac schlagzeuger Mick Fleetwood. er arbeitet mit verschiedenen winemakers aus kalifornien wie washington state zusammen und vertreibt die ware unter Mick Fleetwood Private Cellar. Olivia Newton-John war schon 1983 mitbegründerin der australischen Koala Blue Wines und ebenso in der branche sind jam-rocker Dave Matthews, singer/songwriter Boz Scaggs, Primus sängrer Les Claypool, Simply Red rotwild Mick Hucknall oder sunny-boy Cliff Richard. die super-soft-rocker Train keltern zwar nicht selbst, betreiben jedoch einen wine club mit blog, wine of the month sowie mailing list.
der fan von heute zahlt möglicherweise nicht mehr gerne für die tonträger, aber ansonsten ist er/sie scheinbar durchaus bereit in die tasche zu greifen. in zukunft bringen musiker/innen statt eines albums vielleicht eine flasche wein raus. das cover ist vorne drauf und tracklisting wie credits kleben hinten. musik saugt man sich aus dem korken oder die app dafür befindet sich im verschluß. prost!

Sonntag, 8. April 2012

Feierlichkeiten

rolling


dem deutschen, seit 1994 aktiven, ableger der u.s. zeitschrift Rolling Stone umgibt zwar nicht der mythos, den sich das original in den späten 60ern sowie während der 70er erworben hat, aber mit vinyl hat er definitiv mehr am hut. so liegt der aktuellen ausgabe 4/2012, neben der obligaten cd, eine vinylnachpressung der allerersten single "wir sind bereit" von Die Toten Hosen bei. 1982 auf dem bandeigenen Totenkopf label veröffentlicht und mit "jürgen engler´s party" als rückseite, wurde das damalige debüt nun exklusiv durch das magazin neu aufgelegt. darauf abgestimmt ist das highlight der publikation dann auch ein interview mit sänger Campino, zum 30-jährigen jubiläum der truppe. der 5er mutierte von rotzigen (spät-) punks, welche einst in besetzten häusern, jugendzentren als auch bei parties auftraten, zum mega rock act im deutschsprachigen raum, mit über 15 mill. verkauften tonträgern. aber auch international konnte man sich ein gewisses renommee erspielen, wenn auch im weit kleineren rahmen. in der heimat gibt es aber wohl kein (größeres) stadion, in dem sie noch nicht aufgetreten sind. zum jubeljahr werden sie dagegen, laut der monatsschrift, auf eine alte tradition zurückgreifen - Magical Mystery Tour. erstmals 1986 durchgeführt, treten sie hierbei bei fans im wohnzimmer oder partykeller auf. so kriegen wohl auch die geschätzten nachbarn "ein kleines bißchen horrorschau".
aber damit nicht genug der vinylhuldigung des Rolling Stone, denn die kommende nummer (5/2012) wird ende april mit einer Bruce Springsteen 7-inch in die läden kommen. darauf zu finden der song "rocky ground" aus dem aktuellen album "wrecking ball". die b-seite wird verziert sein von der signatur des Boss, der sich vom rock & roll romantic, welcher das leben in der kleinstadt besang, zum working class hero und schlußendlich zum elder statesman entwickelte. heutzutage wirkt neben ihm selbst Joan Baez räudig. weiters wird der ausgabe zusätzlich ein dossier zum 40-jährigen karriere-jubiläum von (damals) "rock and roll´s future" beigelegt sein. letztes zitat stammt übrigens aus einer 1974er konzert-rezension des journalisten John Landau, später co-producer als auch manager von Bruce. Landau schrieb (unter anderen) von der ersten nummer weg für den amerikanischen Rolling Stone, womit sich der kreis wieder schließt.
zeitschriften, schallplatten, jubiläen, da paßt gleichfalls die 1979 aus der taufe gehobene, monatlich erscheinende sammlerbibel Record Collector mit ihrer 400. ausgabe ins bild. die redaktion hielt auch die vinyl-fahne hoch, als andere meinten, die cd sei der heißeste scheiß seit bedrucktem toiletten-papier. cover story der april 2012 edtion, im einklang mit der jubelzahl, ist "400 rare gems" (aus britischer sicht). diese auflistung wurde in zusammenarbeit mit der ebenfalls publizierten, jährlichen Rare Record Price Guide erstellt und reiht seltene pressungen von künstlern wie The Beatles, Madonna oder Sex Pistols auf bzw. verzeichnet wertvolle perlen genre-mäßig (rock & roll, reggae, psych etc.). jedoch schreiben die beim Record Collector nicht nur (neben anderen) über schwarze scheiben, sondern man sorgt auch für nachschub. so wurde mittlerweile bereits die zehnte lp im hauseigenen Rare Record Club herausgebracht. es handelt sich hierbei um eine nachpressung des 1971 in einer anzahl von 99 stück (aus steuergründen) erschienenen, gleichnamigen prog/acid albums der londoner formation Grannie. frühere veröffentlichungen dieser serie waren z.b. Orange Bicycle - same, The Smoke - "it´s smoke time" oder "the lost tapes" von Cressida. alles longplayer, dessen erst-exemplare praktisch nicht mehr aufzutreiben sind und auch in der zweitauflage teilweise bereits wieder vergriffen sind.
wem wertpapiere zu unsicher, immobilien zu bulkig und sparbücher zu konservativ sind, hätte hier generell ein paar alternativen.


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der schallplattenfreund

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Vinyl über alles!

in jeder hinsicht, denn vinyl kann man theoretisch auch ohne strom- oder batteriebetrieb abspielen. es würde, rein mechanisch, sogar mit dem eigenen fingernagel funktionieren. probiert das mal mit einer cd, dvd oder mp3. oder eines der genannten formate rückwärts abzuspielen und dann auch noch die teuflische botschaft verstehen. viel vergnügen!

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